Alte OperHeute Konzert in der Alten Oper aus Anlass des Jahrestages des Angriffs der Hamas auf den Staat Israel

Roswitha Cousin

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Samstag, 7. Oktober 2023, überfielen Mitglieder der Hamas Israel und verübten das größte Massaker an Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust. Seit diesem Terrorangriff ist der Tod vieler Menschen auf beiden Seiten zu beklagen. Die Situation im Gazastreifen und die Lage im Nahen Osten ist verheerend. Die Stadt Frankfurt nimmt den ersten Jahrestag des Angriffs zum Anlass für ein Konzert, um gemeinsam mit geladenen Gästen innezuhalten. Am Montagabend, 7. Oktober, spielen Solisten der Frankfurter Museumsgesellschaft, der Pianist Omer Klein und das Bridges Kammerorchester in der Alten Oper.

Oberbürgermeister Mike Josef sagt: „Vor einem Jahr hat die islamistische Hamas Israel massiv aus der Luft, am Boden und von See aus angegriffen. An diesem Schreckenstag geschah der größte Massenmord an Jüdinnen und Juden seit der Schoah. Auch ein Jahr danach sind meine Gedanken fest bei unserer Partnerstadt Tel Aviv-Yafo, wir stehen an der Seite der Menschen dort.“ Josef erinnert an die Delegationsreise nach Tel Aviv-Yafo im Juni dieses Jahres: „Beim Besuch in unserer Partnerstadt haben wir aufwühlende Gespräche mit Angehörigen geführt, deren Familienmitglieder als Geiseln verschleppt wurden. Noch immer werden Geisel festgehalten, sie müssen freikommen. Und das Leid der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten muss ein Ende finden. Wir hoffen auf Frieden. Alle Menschen, mit denen wir vor Ort gesprochen haben, sagten uns, sie hoffen und beten für Frieden.“

Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner sagt: „Das unmenschliche Attentat war eine Tat des offenen Hasses. Der seitdem unfassbar stärker gewordene Antisemitismus bedroht ganz konkret auch Bürger:innen unserer Stadt. Wir wollen und wir werden aber nicht dulden, dass sich unsere jüdischen Mitbürger:innen in ihrer Heimatstadt unsicher fühlen. Das entspricht nicht unserer Vorstellung einer Stadt, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion in einer demokratischen und friedlichen Gesellschaft zusammenleben. Wir werden unsere Stadt gegen Antisemitismus in jeder Form verteidigen.“

„Es ist unsere Aufgabe als Stadt, uns mit vielen Aktivitäten gegen den seit dem 7. Oktober 2023 wachsenden Antisemitismus zu stellen. Gerade der Besuch in Schulen ist dabei extrem wichtig“, betont Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. „Wenn auch die Konflikte im Nahen Osten stärker werden, dürfen wir den Angriff auf friedliches jüdisches Leben nicht relativieren. Es ist wichtig zu fragen: Wer steckt dahinter? Die Hamas im Gazastreifen, wie auch die Hisbollah im Libanon sind terroristische Organisationen, die vom Hauptakteur der ganzen Unruhe in der Region, dem islamische Regime im Iran, unterstützt werden“, führt Eskandari-Grünberg aus. „Wir müssen mit vielen Dialogangeboten unsere demokratischen Grundwerte und somit den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und so den Konflikten begegnen. Dabei ist es wichtig, Jüdinnen und Juden nicht alleine zu lassen. Es ist unsere Aufgabe, jüdisches Leben zu schützen.“

„Seit dem 7. Oktober 2023 sehen wir uns mit einer neuen Qualität des Antisemitismus konfrontiert, der in vielen gesellschaftlichen Schichten zutage tritt. Der offene Hass gegen Jüdinnen und Juden sowie den Staat Israel scheint wieder salonfähig zu sein. Dies unterhöhlt unser pluralistisches, friedliches Zusammenleben, und es widerspricht den Werten unserer europäischen Gesellschaften“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Gerade in Zeiten, die nicht weniger als eine Bedrohung unserer Demokratie bedeuten, sind unsere Kulturinstitutionen als Debattenräume von unschätzbarem Wert, die wir klar verteidigen. Mit Veranstaltungen wie dem Konzert zum Jahrestag des Angriffs der Hamas auf den Staats Israel in der Alten Oper oder zuletzt in der Pauskirche ,Nie wieder ist jetzt! Kulturstadt Frankfurt am Main gegen Antisemitismus' werden wir nicht aufhören, Zeichen gegen den Antisemitismus zu setzen.“

Die für Internationales zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan ergänzt: „Die Europastadt Frankfurt steht für das, was die EU ausmacht: eine in Vielfalt vereinte Stadt, in der wir friedlich über sämtliche Grenzen hinweg zusammenleben. Kulturelle, religiöse und staatsbürgerliche Unterschiede sind eine Bereicherung für unser Zusammenleben. Dass sie für manche gedankliche Grenzen darstellen ist eine Realität, an deren Überwindung wir alle jeden Tag arbeiten müssen, insbesondere seit der Zunahme antisemitischer Vorfälle seit dem 7. Oktober 2023. In Frankfurt ist jüdisches Leben seit langer Zeit verwurzelt – und das muss es zukünftig auch immer sein. Die Zusammenarbeit mit unserer Partnerstadt Tel Aviv-Yafo stärkt somit auch den Kern unserer städtischen Identität.“

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