Internationaler Deutscher Pianistenpreis 2015 im Rahmen der Musikmesse Frankfurt, Teil 3

 

Claudia Schulmerich 

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Pressekonferenz zum Internationalen Deutschen Pianistenwettbewerb ist deshalb immer spannend, weil wieder diejenigen, um die es eigentlich geht, die klavierspielenden Wettbewerber dabei waren. Spannend, weil sich die latente Spannung, unter der die jungen Leute aus aller Welt stehen, auf die Teilnehmer überträgt.



Nicht unangenehm als Angespanntheit, sondern als erhöhter Pulsschlag, was die nächsten Tage bringen werden. Um diese Frage zu beantworten, saßen auf dem Podium wichtige Damen und Herren. Eigentlich nur eine Dame, aber sie ist die wichtigste, denn Maryam Maleki ist die Initiatorin und bis heute Organisatorin des Pianistenwettbewerbs, der heuer zum fünften Mal stattfindet. Ursprünglich war der Ausgangspunkt ein Wettbewerb innerhalb der Musikhochschulen in Deutschland. Und man erinnert sich gut, wie beim ersten Mal alle Hochschulen in der Pressekonferenz durch ihre Leiter vertreten waren. Einer von ihnen, Siegfried Mauser, vertrat damals die Münchner Musikhochschule, ist heute Rektor der Universität Mozarteum Salzburg und hält die Laudatio für den Preisträger des Frankfurter Musikpreises Peter Sadlo im Kaisersaal am Freitagabend. In diesen Tagen kommt anläßlich der Musikmesse in Frankfurt am Main wirklich alles hier zusammen.

Aus dem einst nationalen Wettbewerb, was die Herkunft der Ausbildungsstätten angeht – denn bezogen auf die Aspiranten galt immer der internationale Ansatz – , ist der Wettbewerb seinem Namen gemäß längst ein internationaler, was sich demnach nicht nur auf die Schüler bezieht, sondern auch auf die Musikhochschulen und Konservatorien in aller Welt.



So wurde - aber nein, bevor es richtig losging mit den Worten – sprach die Musik. Der Preisträger von 2014, Misha Namirovsky, brachte zwei Etüden von Rachmaninow zum Klingen und ehrlich gesagt, hätte man an diesem schönen Sommernachmittag, wenn man schon drinnen sitzen mußte, sehr gerne seinem Spiel weiter gelauscht. Sein Vorgänger, der Preisträger von 2013 Dmitri Levkovich, hat gerade 24 Preludes von Rachmaninowauf einer CD bei Piano Classics veröffentlicht, Dies ist die erste CD des Internationalen Piano Forums, denn auch mit CDs werden die Gewinner des Pianistenpreises weiter gefördert.



Es ist ein Geheimnis um die Töne, was sie in uns anrichten und weshalb unsereiner der Musik verfällt. Ganz interessant, wie unterschiedlich die Podiumsteilnehmer auf das Spielen reagierten. Die beiden Pianisten unter ihnen –Exminister Ramsauer als Schirmherr und Wolfram Schmitt-Leonardy als Juryvorsitzender - gingen in der Mimik sichtlich mit dem Takt, bei Ramsauer waren es die Augenbrauen, als ob sie imaginär spielten. Aber kaum dahingeklungen, geht es mit den Worten weiter, die noch einmal die Regularien des Wettbewerbs erklären.



Grundsätzlich ist der Wettbewerb vierstufig. Vier ausgewählte Klavierexperten-Maurizio Baglini aus Italien, Hung-Kuan Chen aus den USA, Paul Dan aus Deutschland und Jorge Luis Prats aus Kuba - wählen aus den diesmal 120 eingereichten Videos aus, verdünnen diese auf zehn Kandidaten, die dann nach Frankfurt kommen. Unglücklicherweise hat sich gerade eine, von der es hieß, daß sie richtig gute Karten im Wettbewerb gehabt hätte, Ching-Yun Hu aus Taiwan, mit dem Messer geschnitten, weshalb sie ausfiel und so kurzfristig kann nicht der nächstbeste einspringen, so daß es diesmal neun Kandidaten sind, die sich um das Finale und dort um den 5. Internationalen Deutschen Pianistenpreis bewerben.



Ihre zwölf Juroren für beide Tage kamen aus Österreich, Paul Badura-Skoda und Johannes Kutrowatz, aus Rußland, Dmitri Bashkirov, aus den Vereinigte Staaten von Amerika, Giselle Brodsky, aus Deutschland, Holger Busse, Carsten Dürer, Rudolf Meister, Reinhard Seehafer Wolfram Schmitt-Leonardy, Michael Traub und mit Amir Tebenikhin aus Kasachstan der Gewinner des 1. Pianistenpreises und mit Misha Namirovsky der Sieger von 2014. Sie alle nannte Wolfram Schmitt-Leonardy, der ihr Vorsitzender ist. Fortsetzung folgt.