Dokumentarfilm über die Frankfurter Jazzszene im Kino des Deutschen Filmmuseums am Donnerstag, 24. September

 

Adelheid Haase

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Profis wissen das hier, jeder normale Jazzliebhaber auch, daß Frankfurt nicht nur die Jazzstadt war, sondern der Jazz hier noch lebendiger wirkt als anderswo, was die jährlichen Jazzfestivals zeigen, was aber auch beim Lichter Filmfest in diesem Jahr durch den Film Carlo keep swingin' von Elizabeth Ok in Erinnerung an Carlo Bohländer deutlich wurde, der sogar den Publikumspreis erhielt.

 

Und schon gibt es den zweiten Jazzfilm, für den Jan-Peter Hamann das Drehbuch schrieb und Jochen Hasmanis die Regie führte und der schlicht Ffm Jazz Film heißt. Da kommen sie alle zu Wort, die zu den Dreharbeiten noch lebten wie der wichtigste ImpressarioFritz Rau, ohne den es den Jazz in Frankfurt nicht so vielfältig und überbordend gegeben hätte und Willi Geibel, der den Jazzkeller betrieben hatten. Wir sind froh, daß Emil Mangesdorff noch lebt und musiziert, und das Paar Michale Wollny und Heinz Sauer haben für ihre Arbeit sogar den mit 50 000 Euro dotierten Binding-Kulturpreis erhalten.

 

Kein anderer Musikstil hat nämlich das vergangene Jahrhundert so geprägt wie der Jazz. Er ist Sinnbild der Golden Twenties, der Soundtrack der deutschen Nachkriegsgeschichte und die Keimzelle der Popkultur. In Deutschland galt Frankfurt am Main lange als die Hauptstadt des Jazz. Am Dr. Hoch’s Konservatorium wurden 1928 die ersten Jazzklassen weltweit initiiert, und hier ist das hr-Jazzensemble ansässig, das älteste Ensemble für Modern Jazz in Deutschland. Auch das Deutsche Jazzfestival, das bis heute stattfindet,

wurde 1953 in Frankfurt gegründet. Vor allem aber hat die Jazzstadt Frankfurt zahlreiche, weltweit bekannte Stars in den Frankfurter Jazzkeller gelockt und viele renommierte Musiker hervorgebracht. Für sie war und ist der Jazz Leidenschaft, Liebe, Freiheit – ihr Leben.

 

Ffm JAZZ Film

Deutschland 2015. R: Jochen Hasmanis

Dokumentarfilm. 120 Min. DCP

 

Die Musikdokumentation Ffm JAZZ Film versammelt neben zahlreichen Interviews mit Protagonisten der Jazzszene einzigartige O-Töne, Archivmaterialien, Konzertmitschnitte und Re-Enactments und zeichnet so ein emotionales zeit- und kulturhistorisches Porträt der Frankfurter Musikerszene.

 

Foto: © dfm

 

INFO:

Kino des Deutschen Filmmuseums am

Donnerstag, 24. September, 20:15 Uhr