sz rotw2 1Serie: Rund um den Fränkischen Rotwein-Wanderweg, Teil 2/7

Sabine Zoller

Großostheim in Churfranken / Deutschland (Weltexpresso) - Die Aromenvielfalt im Wein wird durch die Rebsorte, das Terroir, den Jahrgang, die Anbaubedingungen sowie die Auswahl der Beeren bei der Weinlese beeinflusst. Gleichzeitig zählt Wein zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit.

Die Kunst der Weinbegleitung wurde verfeinert und viele Winzer sind dabei, ihren Wein weiterzuentwickeln.

Trauben als Destillat

Das Terroir, den typischen Duft und das Aroma der jeweiligen Frucht herauszudestillieren ist das Anliegen von Michael Mayer, der als Brennmeister in den vergangenen zehn Jahren etliche Auszeichnungen gesammelt hat. Mit einem kleinen Weinberg fing im Alter von 16 Jahren alles an. “Ich habe von einer eigenen Edelbrennerei geträumt und wollte stets höchste Qualität erzeugen“, so der Fachmann, der aus seinem Hobby einen Meisterbetrieb im Örtchen Pflaumheim entwickelt hat. Zwischen den Ausläufern von Odenwald und Spessart betreibt er seine Brennerei Destilleum, die mittlerweile zum edlen Kreis von auserwählten Destillerien zählt. Verwurzelt mit seiner Heimat in Churfranken verarbeitet er neben edlem Obst und Früchten aus der Region auch die Muskateller Traube und fertigt daraus einen weichen und geschmeidigen Tresterbrand mit einem langen Finish.


Wein im Granitfass

Gleich zu Beginn des Rotwein-Wanderweges lädt das Weingut von Klaus Giegerich in Großwallstadt zum Besuch ein. Mit großer Leidenschaft macht der Winzer nicht nur Wein, sondern bietet Kultur in jeder Form. Neben Krimi- und Märchenabenden gibt es kulinarische Weinproben. Sein Spätburgunder „Muschelkalk“ ist granatrot und hat einen feinwürzigen Geruch mit feinen pfeffrigen Aromen. Der Spätburgunder „Buntsandsein“ überzeugt mit seiner rubinroten Farbe und den ausgeprägten Fruchtaromen nach roten Beeren. Die Familie liebt den Wein und sein jüngster Sohn Philipp Gigerich ist Bayerns bester Nachwuchswinzer. Sein Erstgeborener Kilian experimentiert bereits mit neuen Produktionstechniken. Denn bei Giegerich wird Rebensaft seit 2016 im Granitfass gelagert. Die Fässer aus Naturstein haben ein Volumen von 1.000 Litern und wiegen in leerem Zustand rund zwei Tonnen. Der Jungwinzer des Weinguts lässt nun den Silvaner im Granitfass reifen und rechnet mit einem Wein der sich durch ein stark mineralisches und elegantes Wesen auszeichnet. Vorbild ist der Vater, dessen Silvaner bereits als „kühler und geradliniger Wein“ zum besten Weinbegleiter für Spargel gekürt wurde.


Wein als Begleiter

„Die Qualität des Weins bestimmt der Weinberg, nicht das Fass“. Mitten in den Weinbergen Großostheims, am Ende der ersten Etappe des Fränkischen Rotwein-Wanderwegs, liegt idyllisch das Weingut Höflich auf einem Gebiet, das schon zu Zeiten der Römer für die besten Weinbaulagen berühmt war. In vorwiegend südlichen Lagen baut Peter Höflich in vierter Generation seinen Wein in Großosteim an. Was 1928 mit dem Verkauf von Trauben begann ist heute die perfekte Kombination aus traditionellem und naturnahem Anbau. Die fruchtigen Weißweine werden in Stahltanks ausgebaut, die Rotweine in Eichenholzfässern gelagert. Ob fruchtig frischer Weißwein oder schwerer Rotwein – das Sortiment der international prämierten Weine ist vielfältig und kann bei einem Besuch im hofeigenen Gutsausschank ebenso wie im nahegelegenen Weinhaus Becker bei fränkischen Spezialitäten aus der Küche genossen werden.

Fotos: ©

Info:
www. destilleum.de
www.weingut-giegerich.de
www.weingut-hoeflich.de