sz puck2Serie:  Fürst von Pückler-Muskau, Teil 2/4

Sabine Zoller

Schloss Babelsberg in Potsdam/ Deutschland (Weltexpresso) - Der Landschaftspark rund um das Schloss Babelsberg in Potsdam zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Nach sieben Jahrzehnten ist das Wassersystem im Park, den Pückler einst rund um das Schloss Babelsberg erschaffen hat mit allen Höhepunkten wieder zugänglich:   Der Pleasureground mit „Goldenem Rosengarten“, das „Schwarze Meer“ mit seinem stillen Wasserspiegel sowie der rauschende „Wilhelmwasserfall“ mit seinen künstlichen Felsen.

Dem Gartenkünstler Pückler selbst ist im Schloss Babelsberg bis zum 15. Oktober 2017 eine Ausstellung mit seiner schillernden Biographie gewidmet: In den noch unsanierten und seit mehreren Jahren erstmals wieder zugänglichen Räumen zeigt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg nicht nur das gartenkünstlerische Schaffen des "grünen Fürsten" im Park Babelsberg, sondern beleuchtet auch die Rolle Pücklers am preußischen Hof und sein Verhältnis zu seinen Auftraggebern, dem Thronfolger und späteren König und Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) sowie seiner Gemahlin Augusta (1811-1890).

sz puck2 2Als weitgereister Mensch kommt Pückler 1842 nach seinen vielen Reisen und mehrjährigen England Erfahrungen nach Potsdam. Hier ist er gern gesehener Gast bei höfischen Festen und es entwickelt sich ein reger Austausch zur Gestaltung des Parks rund um das Schloss Babelsberg. 1843 übernimmt er die gartenkünstlerische Gestaltung des Parks, dessen Gestaltung er nachweislich bis etwa 1854 leitete. Die Umgestaltung des Landsitzes verwirklichte Pückler unter anderem durch seine Terrassengestaltung, wobei er mit seiner monumentalen „Baum-Maschine“ – die als Nachbildung vor dem Eingang zur Ausstellung platziert ist - stattliche Bäume in den Park von Babelsberg transportieren und dort neu anpflanzen ließ. Die Großbaumverpflanzung war aufwändig und nicht immer von Erfolg gekrönt, da trotz aller Vorsicht bei der Entnahme der Bäume aus der freien Landschaft zu einem hohen Wurzelverlust führte.

Vom neu geplanten Wasser-Wege-System bis hin zur Parkgestaltung, den Skizzen und Plänen sowie der Korrespondenz dazu ist die Dokumentation im Schloss gewidmet. Spannend und aufschlussreich ist darüber hinaus die Darstellung von Tafelgenuss, Tafelkultur und Tafelkunst, denen Pückler nicht abgeneigt war. Als Feinschmecker wusste er das Essen als Augenschmaus zu zelebrieren und es war sein Anliegen, dass er als Gastgeber für „das Glück seiner Gäste zu sorgen habe“. Als krönenden Höhepunkt zeigt die Ausstellung einen fürstlich gedeckten Tisch mit kostbarem Porzellan, geschliffenen Gläsern und prachtvollen Desserts.
Forstetzung folgt


Foto: © Sabine Zoller

Info: 

www.spsg.de/pueckler-babelsberg