Wolfgang Mielke
Durbach (Weltexpresso) - Auf ihr fand, - nach einem Probelauf vom 12.6.2018 -, im März 2019 das erste Festival der Jazz-Nights statt; betreut von der Stromberger PR. - Ein viertägiges Festival mit geladener Presse und zahlreichen Besuchern, am verlängerten Wochenende des 21.- 24.3.2019. Dabei gab es stets zwei Bühnen, zwei Schauplätze mit Jazz-Veranstaltungen: Oben im Festsaal des Palas; und unten im Bereich der Bar - als Bühne der 'Newcomer'. Star des Festivals war der international renomierte Trompeter Till Brönner (*1971). Allein schon seinetwegen lohnte die Teilnahme!
Den Eröffnungs-Abend aber spielt sozusagen die lokale Provenienz: Der aus dem ehemaligen Industrie-Revier Beuthen/Oberschlesien stammende, längst aber gewordener Wahl-Offenburger und Pianist Christoph Spendel (*1955), im Foto rechts, der synkopenfreudigen, launigen Jazz darbietet, - aber nicht alleine, sondern zusammen mit dem Trompeter Christoph Moschberger (*1985), links, spielte. Liest man, mit welchen Jazz-Größen die beiden bereits zusammen gearbeitet haben, staunt man voll Bewunderung. Auf der Newcomer-Bühne unten glänzte anschließend, bei Speis und Trank, das Duo Unikat.
Der Freitag-Abend gehörte dem bedeutendsten Duo der Jazz-Nights: Till Brönner (Trompete), im Foto oben, und Dieter Ilg (*1961) am Kontra-Bass, links abgebildet. Normalerweise wird dieses Instrument wohl in einem Wort geschrieben; aber mit dem Bindestrich bekommt es den für dieses Zusammenspiel erst treffenden Ausdruck: Denn Ilg gibt der Trompete von Brönner weniger die Grundlage, als dass er vielmehr als eigenständiges Solo-Instrument fungiert, als Gegen-Instrument sauch, eben als Kontra-Bass. Aus Wikipedia schreibe ich ab: #"Ilg gehört zu den Jazzmusikern aus Deutschland, die nach dem# Jazz Rough Guide #auch international über ein 'enormes Renommee' verfügen. Neben der virtuosen Technik ist es Ilgs 'erzählende' Spielweise, die Kollegen, Kritiker und Publikum gleichermaßen beeindrucken."# Daraus lässt sich das Solistische, nicht eben nur das Begleitende seines Spiels schon herauslesen. Man soll sich aber nicht täuschen: Brönner und Ilg spielen gekonnt zusammen. Und so verschieden die beiden Instrumente sind, - ich würde nicht von einer Mahrtenehe sprechen. - Till Brönner erzählt zwischen den Stücken, dass man ihn immer wieder gefragt habe, weshalb er denn nicht mit einem Orchester auftrete, - worauf er antwortet: #"Der Bass von Ilg ist bereits mein Orchester!"#
Die Spannbreite der Töne und Klänge, die Dieter Ilg aus seinem Instrument hervorbringt, ist groß, ist vielseitig – und bleibt im Gedächtnis. Überhaupt dieses gekonnt ausbalancierte Zusammenspiel zwischen dem prädestinierten Solo-Instrument Trompete, - im Klang durch Auf- und Zusätze immer wieder auch leicht variierbar -, und dem Grund- oder Hintergrund-Instrument Kontrabass, das bei Ilg immer wieder – man kann es nicht oft genug sagen – zum eigenständigen Kontra-Bass wird. - Die beiden spielen vielleicht zehn oder zwölf Stücke zusammen, unterbrochen nur durch eine Pause von 15 - 20 Minuten. Aber der Eindruck ist doch der von einem langen, nur leicht unterbrochenen Jam. Die Vielfalt der Möglichkeiten des Zusammenspiels ist groß; aber sie ist, - natürlich! -, nicht unbegrenzt. Nach vier oder fünf Stücken hat man den möglichen Klangraum kennengelernt. - Dieses Zusammenspiel jedenfalls bleibt in Erinnerung. Bleibt!
Nur einmal wird es unterbrochen durch ein bekanntes Stück, nämlich durch eine Interpretation von "Eleanor Rigby" von den Beatles, die Till Brönner in ähnlicher Weise bereits auf seiner CD "That Summer" 2004 gebracht hat. "Eleanor Rigby" wurde 1966 von Paul McCartney (*1942) für das Album "Revolver" geschrieben und zusammen mit "Yellow Submarine" im August 1966 parallel zu ihm als eine höchst erfolgreiche Single herausgebracht. Die Original-Aufnahme dauert nur knapp über 2 Minuten. Die Improvisation von Till Brönner und Dieter Ilg ist um einiges länger – ohne aber langatmig zu werden. - Von solchen allgemein bekannten Stücken hätte man sich noch etwas mehr gewünscht. - Ein besonderer Abend. - Und ein romantischer Ort!
Dem Genuss der landschaftlichen Schönheit Durbachs, vor allem Blick aus der Höhe des Schlosses Staufenberg , gibt man sich auch am folgenden Tag nur allzu gerne hin.
Am dritten Abend nun, Sonnabend, dem 23.3.2019, spielte der schwedische, in Hamburg lebende Pianist Martin Tingvall (*1974), der bereits Lieder für Udo Lindenberg (*1946) und Musik für den "Tatort" komponiert hat. Sein zurückhaltendes, teils zartes Spiel erinnerte gelegentlich an Keith Jarrett (*1945).
FORTSETZUNG FOLGT
Fotos:
©
Der Freitag-Abend gehörte dem bedeutendsten Duo der Jazz-Nights: Till Brönner (Trompete), im Foto oben, und Dieter Ilg (*1961) am Kontra-Bass, links abgebildet. Normalerweise wird dieses Instrument wohl in einem Wort geschrieben; aber mit dem Bindestrich bekommt es den für dieses Zusammenspiel erst treffenden Ausdruck: Denn Ilg gibt der Trompete von Brönner weniger die Grundlage, als dass er vielmehr als eigenständiges Solo-Instrument fungiert, als Gegen-Instrument sauch, eben als Kontra-Bass. Aus Wikipedia schreibe ich ab: #"Ilg gehört zu den Jazzmusikern aus Deutschland, die nach dem# Jazz Rough Guide #auch international über ein 'enormes Renommee' verfügen. Neben der virtuosen Technik ist es Ilgs 'erzählende' Spielweise, die Kollegen, Kritiker und Publikum gleichermaßen beeindrucken."# Daraus lässt sich das Solistische, nicht eben nur das Begleitende seines Spiels schon herauslesen. Man soll sich aber nicht täuschen: Brönner und Ilg spielen gekonnt zusammen. Und so verschieden die beiden Instrumente sind, - ich würde nicht von einer Mahrtenehe sprechen. - Till Brönner erzählt zwischen den Stücken, dass man ihn immer wieder gefragt habe, weshalb er denn nicht mit einem Orchester auftrete, - worauf er antwortet: #"Der Bass von Ilg ist bereits mein Orchester!"#
Die Spannbreite der Töne und Klänge, die Dieter Ilg aus seinem Instrument hervorbringt, ist groß, ist vielseitig – und bleibt im Gedächtnis. Überhaupt dieses gekonnt ausbalancierte Zusammenspiel zwischen dem prädestinierten Solo-Instrument Trompete, - im Klang durch Auf- und Zusätze immer wieder auch leicht variierbar -, und dem Grund- oder Hintergrund-Instrument Kontrabass, das bei Ilg immer wieder – man kann es nicht oft genug sagen – zum eigenständigen Kontra-Bass wird. - Die beiden spielen vielleicht zehn oder zwölf Stücke zusammen, unterbrochen nur durch eine Pause von 15 - 20 Minuten. Aber der Eindruck ist doch der von einem langen, nur leicht unterbrochenen Jam. Die Vielfalt der Möglichkeiten des Zusammenspiels ist groß; aber sie ist, - natürlich! -, nicht unbegrenzt. Nach vier oder fünf Stücken hat man den möglichen Klangraum kennengelernt. - Dieses Zusammenspiel jedenfalls bleibt in Erinnerung. Bleibt!
Nur einmal wird es unterbrochen durch ein bekanntes Stück, nämlich durch eine Interpretation von "Eleanor Rigby" von den Beatles, die Till Brönner in ähnlicher Weise bereits auf seiner CD "That Summer" 2004 gebracht hat. "Eleanor Rigby" wurde 1966 von Paul McCartney (*1942) für das Album "Revolver" geschrieben und zusammen mit "Yellow Submarine" im August 1966 parallel zu ihm als eine höchst erfolgreiche Single herausgebracht. Die Original-Aufnahme dauert nur knapp über 2 Minuten. Die Improvisation von Till Brönner und Dieter Ilg ist um einiges länger – ohne aber langatmig zu werden. - Von solchen allgemein bekannten Stücken hätte man sich noch etwas mehr gewünscht. - Ein besonderer Abend. - Und ein romantischer Ort!
Dem Genuss der landschaftlichen Schönheit Durbachs, vor allem Blick aus der Höhe des Schlosses Staufenberg , gibt man sich auch am folgenden Tag nur allzu gerne hin.
Am dritten Abend nun, Sonnabend, dem 23.3.2019, spielte der schwedische, in Hamburg lebende Pianist Martin Tingvall (*1974), der bereits Lieder für Udo Lindenberg (*1946) und Musik für den "Tatort" komponiert hat. Sein zurückhaltendes, teils zartes Spiel erinnerte gelegentlich an Keith Jarrett (*1945).
FORTSETZUNG FOLGT
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