Ägypten: Das offizielle Partnerland der ITB Berlin vom 7. bis 11. März 2012, Teil  1

 

von Gerhard Wiedemann und Siegrid Püschel

 

Die Pyramiden von Gizeh (Weltexpresso) – Es gibt Dinge, die man ein Leben lang nicht vergißt. Die Besiegelung des Partnervertrages für die Internationale Tourismusbörse ITB im nächsten Jahr in Berlin durch den Ägyptischen Minister für Tourismus Mounir Fakhry Abdel Nour, dem Direktor der Ägyptischen Tourismusbehörde Amr El Ezabi und dem Geschäftsführer der Messe Berlin Christian Göke gehört deshalb dazu, weil sie unmittelbar vor den drei im Abendlicht angestrahlten Pyramiden von Gizeh  - aus dem Alten Reich, also über 4500 Jahre alt: Cheops, Chefren und Mykerinos -  geschah und dies in Anwesenheit von rund hundertfünfzig Journalisten aus Ägypten und Deutschland.

 

Wäre es um ein anderes Land gegangen, wäre das Interesse derzeit nicht so groß, denn tatsächlich war der gesamten Veranstaltung anzumerken, daß ganz offen mit der Notwendigkeit für das neue Ägypten geworben wird, den bisherigen Kultur- und Badetourismus nicht nur beizubehalten, sondern auszubauen, weil nur dann die wünschenswerten gesellschaftlichen Veränderungen auch bezahlt werden können. Schließlich kamen 70 Prozent der Deviseneinnahmen aus dem Tourismusgeschäft. Auf dieser Pressekonferenz, auf deren Podium außer den Genannten noch Jürgen Büchy, Präsident des Deutschen Reise Verbandes DRV saß, wurde mit aller Offenheit seitens des Ministers auch die Frage der Sicherheit für Touristen angesprochen und von Journalisten nachgefragt.

 

Daß für diese keine Gefährdung besteht und sich Unruhen auf den Tahrirplatz beschränken, wo vor allem junge Leute umgehend die Demokratisierung in allen Bereichen, vor allem aber Arbeitsplätze und soziale Sicherheit sofort fordern, auf die anders als bei der Occupy-Bewegung in Frankfurt am Main beispielsweise in Kairo mit Polizei und Militär reagiert wird, ist das eine, daß man seitens Ägyptens mit einer stabilen Lage nach den Verhandlungen zur Regierungsbildung und vor allem der Präsidentenwahl im Juli 2012 rechnet, das andere.

 

Für die Redner war diese besondere Veranstaltung natürlich Anlaß, über ihre Anstrengungen zu einer erfolgreichen ITB mit dem Schwerpunkt Ägypten zu sprechen. Mohamed Gamal, Frankfurter Generalkonsulat von Ägypten, hatte „vor der Wiege der Kulturen, vor den großen Pyramiden“ die Veranstaltung eröffnet, begrüßt und moderierte sie. Höhepunkt war die feierliche Unterzeichnung des offiziellen Abkommens als Partnerland ITB 2012 auf dem Plateau vor den Pyramiden.

 

Der Ägyptische Minister ging auf die alte Verbundenheit der Deutschen zu Ägypten ein, was sich mit mehr als eine Million deutscher Touristen als Meilenstein erwiesen habe, sich aber bis zu 7 Million steigern solle. Christian Göke freute sich, an dem spannenden Ort zu sein, „an dem jeden Tag Geschichte geschrieben wird.“ Er ging auf die großen Sympathien ein, die aus sicherer Distanz die Deutschen für die demokratische Entwicklung in Ägypten hegten. Amr El Ezabi sprach über die Anstrengungen, die das Land in der Weiterentwicklung des Tourismus unternehme, schließlich wolle man bis 2020 jährlich 25 Millionen Gäste aufnehmen.

 

Sich zur ITB vom 7. bis 11. März 2012 für Ägypten als erstem arabischen Partnerland zu entscheiden,  hat zuvörderst mit der politischen Entwicklung Ägyptens zu tun, aber auch damit, daß Ägypten bei der 1. ITB 1966 ebenfalls Partnerland war und sogar die Idee einer internationalen Tourismusbörse von  Lehrern an der Deutschen Schule in Kairo stammt. Die deutschen Podiumsteilnehmer fragten nach der aktuellen politischen Situation – „Leider können wir die Fernsehbilder nicht ignorieren“ – und davon: „Wenn Gäste nicht das Gefühl von Sicherheit haben, bleiben sie weg.“. Die ägyptischen Gastgeber sprachen sowohl von der Ehre, der für sie der Berlinauftritt bedeutet, wie auch von der gegenwärtigen politischen Lage, in der der dritte Wahlgang zum Parlament und die neue Regierungsbildung bevorstehe. Dann herrsche für alle Klarheit. Auf dem Tahrirplatz seien gegenwärtig Auswüchse dessen zu erleben, was grundsätzlich positiv sei: Ägypten habe eine neue Sprache gefunden – durch die Jugend.

 

Da diese neue Sprache, eine neue Gesellschaft mit dem Ziel der Demokratie grundsätzlich die Sympathie der Deutschen habe, könne man zwar nicht direkt mit der Revolution als touristisches Reiseziel werben, man könne aber offensiver mit der eigenen politischen Situation umgehen und auch das neue Ägypten als lebendiges Reiseziel vorstellen, solange die Sicherheit für die Reisenden bestehe. Das dies derzeit bei den touristischen Reisen kein Problem ist, das zeigte diese Pressefahrt ans Rote Meer und nach Kairo/Gizeh beeindruckend.

 

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