Festivalwochenende „Just in time, just in sequence“ und Bochumer Zukunftsfest 2014 am 28./29. Juni

 

Gerhard Wiedemann

 

Bochum (Weltexpresso) - Die Schließung des Opel-Werks stellt die Stadt Bochum vor einen historischen Paradigmenwechsel und wandelt sie zur postindustriellen Stadt. Aufgrund der jetzt anstehenden ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen sind Kunst und Theater aufgefordert Stellung zu beziehen.

 

Dies war die Ausgangssituation für DAS DETROIT-PROJEKT, das internationale Stadt- und Kunstfestival von Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste Ruhr, das von der Kulturstiftung des Bundes und der Kunststiftung NRW gefördert wird.

 

Partizipation, kreative Synergien, ungewöhnliche Maßnahmen und die Begegnung mit Kunst im öffentlichen Raum standen und stehen im Zentrum des DETROIT-PROJEKTS. Künstler, Architekten, Planer und Wissenschaftler aus den beteiligten Opel-Städten haben mit ihren Projekten, Mitmachaktionen und Installationen Veränderungen hinterfragt und vorhandene Entwicklungen aufgegriffen.

 

Das Sommerfestival des DETROIT-PROJEKTS mit internationalen Künstlern und regionalen Partnern dauert noch bis zum 5. Juli 2014. Am Wochenende 28./29. Juni finden zwei Highlights des DETROIT-PROJEKT-Sommerfestivals im und rund ums Schauspielhaus statt: die einmalige Musikaufführung „Just in time, just in sequence“, eine neue Komposition von Ari Benjamin Meyers (28. Juni), und das Bochumer Zukunftsfest 2014 (29. Juni).

 

 

JUST IN TIME, JUST IN SEQUENCE

 

Wie klingt das Opel-Werk und wo schlägt der Puls der Fabrik? Der New Yorker Komponist Ari Benjamin Meyers hat aus den Arbeitsabläufen im Bochumer Opel-Werk ein neues Werk für Bochum komponiert. „Just in time, just in sequence“ – alles im richtigen Moment und in der richtigen Reihenfolge, jeder Handgriff ist genau getimt. Aus ganz Bochum und Umgebung beteiligen sich am Samstag, 28. Juni zwischen 15:00 und 23:00 Uhr Chöre und Jugendorchester, SchülerInnen der Musikschule Bochum, E-Gitarristen und Streicher, Bläsergruppen, Schlagzeuger und viele weitere.

 

Acht Stunden lang, aufgeteilt in Früh-, Spät- und Nachtschicht spielen sie in den Foyers und auf der Bühne des Schauspielhauses.Die ganze Stadt ist beteiligt, wenn sich das Theater in eine Fabrik und die Fabrik in Musik verwandelt.

 

 

BOCHUMER ZUKUNFTSFEST 2014

 

Bochum präsentiert sich als Stadt der Kultur: Unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz wird am kommenden Sonntag, 29. Juni von 11:00 bis 19:00 Uhr, zum Ende des DETROIT-PROJEKT-Sommerfestivals mit allen Bochumerinnen und Bochumern das Bochumer Zukunftsfest 2014 gefeiert.

Im und rund ums Schauspielhaus wird an diesem Tag von Laien und Profis und von zahlreichen Bochumer Kulturschaffenden ein buntes und kreatives Programm gestaltet, das das vielseitige kulturelle Gesicht der Stadt offenbart.Beteiligt sind nicht nur gut 20 Bochumer Kulturorganisationen und Künstler sondern auch etwa 600 JEKI-Kinder, die zu

Beginn des Festes zwei große Konzerte im Schauspielhaus geben werden.

 

 

INFO:

 

www.thisisnotdetroit.de

DAS DETROIT-PROJEKT ist ein Projekt von Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste Ruhr. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Kunststiftung NRW.

 

 

JUST IN TIME, JUST IN SEQUENCE

 

Eine Komposition in 3 Schichten und 15 Stationen für die Stadt Bochum

von Ari Benjamin Meyers

 

Wie klingt das Opel-Werk und wo schlägt der Puls der Fabrik? Inspiriert von seinen Beobachtungen der hochkomplexen Arbeitsabläufe im Opel-Werk hat der New Yorker Komponist Ari Benjamin Meyers eine Komposition für die Stadt Bochum entwickelt. 400 Bochumerinnen und Bochumer verwandeln am 28. Juni 2014 die Abläufe der Industriearbeit in Musik und laden ein zu einem einmaligen komponierten Fest!

 

Die Fabrik funktioniert ähnlich wie ein Orchester, stellte Ari Benjamin Meyers bei seinen Besuchen im Opel-Werk fest. Für beide gilt: „Just in time, just in sequence“ – alles im richtigen Moment und in der richtigen Reihenfolge, jeder Handgriff ist genau getimt und aufeinander abgestimmt.

 

Aus ganz Bochum und Umgebung beteiligen sich nun Chöre und Jugendorchester, Schülerinnen und Schüler der Musikschule Bochum, E-Gitarristen und Streicher, Bläsergruppen, Schlagzeuger und viele weitere, um das Werk zum Klingen zu bringen. Acht Stunden lang, aufgeteilt in Früh-, Spät- und Nachtschicht, spielen sie in den Foyers und auf der Bühne des Schauspielhauses. Im Verlauf der Schichten verdichtet sich die Musik und gewinnt zunehmend an Komplexität bis hin zum großen Finale um 23:00 Uhr.

 

Ab 15:00 Uhr stehen die Türen des Schauspielhauses offen. Alle sind eingeladen, so lange zu bleiben wie sie wollen, Kommen und Gehen ist jederzeit möglich, man kann sich dazu setzen oder sich durch die Räume bewegen und immer wieder Neues entdecken.

Gemeinsam bringt ganz Bochum dieses neue Werk zum Klingen: Die ganze Stadt ist beteiligt, wenn sich das Theater in eine Fabrik und die Fabrik in Musik verwandeln.

 

 

Mit: SchülerInnen und LehrerInnen der Musikschule Bochum verschiedenen Chören, u. a. „Crashendo“, „B.Happy“ von Radio Bochum, Polizeifrauenchor Bochum, Inklusiver Chor TU Dortmund, En Route/Chor des Akafö, Chorale Feminale sowie Schauspielern und Mitarbeitern des Schauspielhauses und vielen weiteren Musikbegeisterten aus Bochum und Umgebung

 

Musikalischer Leiter: Markus Stollenwerk

Kuratorin DAS DETROIT-PROJEKT: Sabine Reich

Projektkoordinatorin: Anja Lindner

Dramaturgie: Sascha Kölzow

Leitung Schlagwerk: Uwe Kellerhof

Koordination Chöre: part3

Koordination Musikschule Bochum: Rainer Buschmann

 

 

Der Komponist Ari Benjamin Meyers

 

Ari Benjamin Meyers, geboren 1972 in New York, lebt und arbeitet in Berlin. Ausgebildet als Komponist und Dirigent, werden seine Arbeiten seit 2007 zunehmend im Kontext Bildender Kunst gezeigt, wie die Komposition „SERIOUS IMMOBILITIES - A NEW COMPOSITION“, Galerie Esther Schipper Berlin 2013. An der Berlinischen Galerie wurde seine einjährige Installation „Chamber Music“ von April 2013 bis April 2014 gezeigt. In seinen jüngsten Projekten und Kompositionen untersucht der Künstler Strukturen, die die performative und immaterielle Natur von Musik neu definieren.

 

Die Bandbreite seiner Arbeiten wird durch seine zahlreichen Kollaborationen wie etwa mit Tino Sehgal im Rahmen der dOCUMENTA 13 (2012) und Dominique Gonzales-Foerster deutlich. Ari Benjamin Meyers war musikalischer Leiter der Gruppenshow „Il Tempo del Postino“, kuratiert von Hans Ulrich Obrist und Philippe Parreno (Manchester International Festival, 2007 und Art Basel, 2009). 2009 komponierte er einen Teil der „Eichbaumoper“.

Samstag, 28. Juni 2014, 15:00-23:00 Uhr, Schauspielhaus Bochum, Eintritt frei

 

 

BOCHUMER ZUKUNFTSFEST 2014

 

Ein buntes und kreatives Programm von Laien und Profis und zahlreichen Kulturschaffenden aus Bochum im und rund ums Schauspielhaus Bochum präsentiert sich als Stadt der Kultur: Unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz feiern wir zum Ende des DETROIT-PROJEKT-Sommerfestivals mit allen Bürgerinnen und Bürgern das Bochumer Zukunftsfest 2014. Im und rund ums Schauspielhaus wird an diesem Tag von Laien und Profis und von zahlreichen Bochumer Kulturschaffenden ein buntes und kreatives Programm gestaltet, das das vielseitige kulturelle Gesicht der Stadt offenbart.

 

Mit dabei sind u. a. die Bochumer Literaten, die Bochumer Symphoniker, Bochumer JEKI-Kinder, Mitglieder des FKT, Kunstmuseum Bochum, das Zukunftsprojekt n.a.t.u.r., Endstation Kino, Renegade, die Ruhr Universität Bochum und die Evangelische Fachhochschule Bochum, das Viertel vor Ehrenfeld, das Matthias-Claudius-Sozialwerk, Theater Total, Urbanatix, die Trommler Aladji Touré et les Djembistes, das Team von Fräulein Coffea, das IBKK-Kunstzentrum Wattenscheid, die Bochumer Künstlerin Lisa Lyskava, Seifenblasenkünstlerin Iryna Chaplin, Watt’n Zirkus und das WE TRUST!-Festival (u. a. mit DJ Nachtfalke).

 

Start ist um 11:00 Uhr auf der Bühne des Schauspielhauses mit zwei großen JEKI-Konzerten (2. Konzert um 13:00 Uhr), bei denen etwa 600 Kinder und Jugendliche zusammen musizieren werden (für diese Konzerte gibt es am Tag kostenlose Zählkarten). Die Bochumer Gruppe FLUR’14 vernetzt mit Opel-Oldtimern Bochumer Kunst- und Kulturorte und chauffiert Zukunftsfestbesucher u. a. zu den DETROIT-Projekten „Der Keller“, „Shoot Out“ und „One Man Sauna“. Unter dem Motto „Von Jazz bis Rock“ präsentieren die Musikschule Bochum und weitere Bochumer Musikgruppen und Bands ihre musikalische Vielfalt auf der Bühne auf dem Theatervorplatz. Kinder können malend und bastelnd die Stadt der Zukunft auf der Saladin-Schmitt-Straße gestalten, das Kunstmuseum Bochum lädt zum Mitbringpicknick an der Kunstplaudertafel und „Fräulein Coffea“ bietet Chill-out und eine Taschenfabrik. Die Bochumer Literaten lesen und präsentieren Texte im Theater Unten und unter dem Titel „Zwei Unis – zwei Positionen“ stellen die Bochumer Fachhochschule und die Ruhr-Universität ihre Thesen zur Zukunft von Bochum vor. Das Endstation Kino zeigt „ArbeitHeimatOpel“ der preisgekrönten Dokumentarfilmer Michael Loeken und Ulrike Franke in der Eve-Bar.

 

Das Fest endet mit einem Abschlusskonzert der Bochumer Symphoniker auf der Bühne auf dem Theatervorplatz (Beginn 18:00 Uhr). Anschließend zeigt das Schauspielhaus seine musikalische Produktion „Bochum“ auf der Schauspielhaus-Bühne (Beginn 20:00 Uhr, ausverkauft, ggf. Restkarten an der Abendkasse) und (parallel zum Konzert) die diesjährige Schulen-in-Bewegung-Produktion „Fahrenheit 451“, bei der 50 Bochumer Schülerinnen und Schüler aus allen Schulformen gemeinsam auf der Bühne stehen (18:00 Uhr, Tickets im VVK und an der Abendkasse). Außerdem wird die Filminstallation „Ein Werk verschwindet“ von Hofmann&Lindholm noch einmal um 20:00 Uhr in den Kammerspielen gezeigt (Eintritt frei).