Oberbürgermeister Peter Feldmann besucht die Frankfurter Partnerstadt

 

Eric Fischling und pia

 

Guangzhou (Weltexpresso) - Oberbürgermeister Peter Feldmann will die wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Beziehungen zwischen Deutschland und China stärken. Im Rahmen seines China-Besuchs reist er zunächst nach Guangzhou (Kanton) im südlichen Teil des Landes.

 

Die Städtepartnerschaft zwischen Frankfurt und Guangzhou währt bereits seit 26 Jahren. „Es ist eine große Ehre, diese außergewöhnliche Stadt und dieses außergewöhnliche Land zu besuchen“, betonte der Oberbürgermeister am Samstag. Schon nach einigen Stunden in dieser Stadt sei er beeindruckt von der Architektur, der Vitalität, der Geschichte aber auch der Gastfreundschaft ihrer Bewohner. Beide Städte verbinde eine traditionsreiche Vergangenheit, sagte Feldmann in seiner Rede. Bei einem großen Empfang wurden die deutschen Gäste von Guangzhous Oberbürgermeister und dem Parteisekretär des Guangzhou Komitees begrüßt.

Gemeinsam mit einer vierzehnköpfigen Delegation ist Feldmann am Samstag in Chinas drittgrößter Stadt angekommen. Neben Mitarbeitern der Stadt setzt sich die Gruppe unter anderem aus Vertretern der Bank of China, die künftig vor Ort arbeiten wird, der Frankfurt University of Applied Sciences, die neue Kontakte knüpfen möchten, sowie des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) zusammen. „Ein Zeichen, dass die Partnerschaft erfolgreich lebt und ebenso fortgesetzt wird, sind die erfolgreichen Austauschprojekte", so Feldmann. Dadurch hätten sich viele Möglichkeiten für beide Seiten eröffnet. Zahlreiche Austausche von Schülern, Sportlern oder Expertengruppen intensivierten die Freundschaft. Frankfurt schenkte der 16-Millionen-Metropole unter anderem einen Rosengarten samt Goethe-Büste, Guangzhou schenkte der Stadt ein Großfeuerwerk.

Ren Xuefeng hob ebenso das gute gesellschaftliche und kulturelle Miteinander von Guangzhou und Frankfurt hervor. „Die Schwesterstädte können viel voneinander lernen.“ Guangzhou sei eine wirtschaftlich boomende Stadt. Oberbürgermeister Chen Jianhua fügte hinzu, dass seine Stadt und die Main-Metropole viele Gemeinsamkeiten aufweisen würden, etwa den großen Flughafen sowie gleichermaßen Messestadt und Finanzzentrum zu sein. „Wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit, sei es kulturell, wirtschaftlich oder im Tourismussegment.“ Lothar Stapf (CDU), stellvertretender Stadtverordnetenvorsitzender und Mitglied der Delegation, lobte ebenso die Zusammenarbeit und bedankte sich bei der Stadt Guangzhou für die Einladung.

Es ist noch nicht lange her, dass China sich entschlossen hat, ein Off-Shore-Center für den Handel der chinesischen Währung Renminbi in Frankfurt zu errichten. Von dieser Entscheidung werden beide Seite profitieren, prognostizierte Feldmann. Darüber hinaus würden so die wachsenden guten nationale Beziehungen zwischen China und Deutschland auch lokal genutzt. Abschließend unterzeichneten Feldmann und Jianhua symbolisch ein sogenanntes Memorandum of Understanding. Der Vertrag bekräftige noch einmal die angefangene Arbeit und gebe ein Signal zum weitermachen, sagte Feldmann.

„Ich fühle mich geehrt, wie viel Mühe und Zeit sich die Stadtpolitiker gemacht und genommen haben, das zeugt von großem Respekt“, sagte Feldmann. Er war erfreut über die sehr gute Behandlung durch die Gastgeber, die fast der hoher Staatsgäste gleiche. Das Oberhaupt Guangzhous will seinem deutschen Kollegen Feldmann und der Frankfurter Delegation während des Aufenthalts die Strukturen und Tradition seiner Stadt näher bringen. Die Metropole boomt, sie ist eines der wichtigsten Wirtschaftszentren des Landes, das zahlreiche Investoren anzieht. Besonders eindrucksvoll zu sehen ist das Wachstum am neuen Quartier Tihanhe Central District, das Feldmann und die Delegation am Sonntag besichtigten.

Seit 2003 wächst das neue Zentrum der Stadt kontinuierlich auf einer Fläche von zehn Millionen Quadratkilometern. Bereits 2022 soll das Gebiet mit Bürotürmen, aber auch Wohnhäusern und grünen Freizeitflächen am Fluss fertig sein. Oberbürgermeister Feldmann zeigte sich überrascht mit welcher Geschwindigkeit und Fleiß Guangzhou städtebauliche Projekte vorantreibt. Sein Besuch umfasste auch die erst vergangenes Jahr neu gebaute Bibliothek der Stadt. Das gläserne offene Gebäude besuchen etwa 20 000 Menschen pro Tag. In ihrem Innern ist die Zusammenarbeit der beiden Städte besonders sichtbar, zeugen auch ein Frankfurter Stadtwappen, ein Bembel aus Frankfurt und Porzellan aus Höchst von der Städtepartnerschaft. Am Montag werden sich der Oberbürgermeister und die Delegation den wirtschaftlichen Aspekten Guangzhous zuwenden, bevor es am Mittwoch nach Shanghai weitergeht.

 

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OB Peter Feldmann mit OB Chen Jianhua © Stefan Maurer