Notwendige mediale Unterstützung für eine regionale Weinrebe, die es in sich hat

 

Eike Holly

 

Bad Dürkheim (Weltexpresso) - Der Silvaner hat außerhalb Frankens kaum eine Lobby, obwohl er zu den wirklich faszinierenden und eigenständigen Rebsorten gehört. Meint auch die Redaktion von Weltexpresso, vor allem derjenige, der aus der Pfalz kommt. Wir hörten vom Südpfälzer Andreas Porzelt und seinem Faible für diese Rebe, die einmal die anbaustärkste deutsche Sorte war.

 

 

Zudem: In der aktuellen Silvaner-Verkostung der VINUM belegt sein 2014er "Muschelkalk" mit 17.5/20 Punkten den ersten Platz. Da waren wir leider nicht eingeladen, wissen nur, daß es wohl um das Weinmagazin geht, dem auch vom 21. bis 23. August ein Gourmet Festival in Düsseldorf folgt, wo wir man sehen wollen, ob es den Silvaner dort wirklich gibt! Dabei hatten Düsseldorf und die Pfalz sogar mal vorübergehend einen gemeinsamen Landesherrn. Und nun zur Pfalz!

 

 

Klingen... was?

 

Klingenmünster, Heuchelheim und Gleiszellen - wer kennt das schon? Ganz im Süden der Pfalz, fernab der großen, bekannten Lagen der Mittelhardt, arbeitet Andreas Porzelt. Auf den örtlichen Muschelkalk- und Buntsandsteinböden stehen in seinen Weinbergen neben Riesling und Burgundersorten auch Silvaner und Portugieser. Gerade diesen zwei Stiefkindern des deutschen Weins widmet sich Porzelt allerdings mit Hingabe. Denn mit viel Aufwand entstehen so ganz eigenständige Weine.

 

 

Silvaner - ein pfälzer Klassiker?

 

Nach 1800 verdrängte die Sorte die alten heunischen Rebsorten sowie den Elbling aus den Weinbergen der Pfalz. Der Silvaner wurde durch die Ergebnisse der Rebforschung schon früh sehr leistungsfähig. Er war um 1950 die wichtigste Rebsorte in Deutschland und nahm über 50% der Anbaufläche der Pfalz ein. Bei Porzelts macht der Silvaner immerhin wieder 20% der 14 Hektar aus.

 

 

Weine nach der Natur sind kreativ, diese Vielfalt gilt es zu bewahren“

 

Das ist das Credo von Andreas Porzelt. Schon mit dem Einstieg in das elterliche Weingut war Andreas Porzelt der nachhaltige Umgang mit Reben und Böden wichtig. In den vergangenen Jahren wurden die Rebflächen bereits mittels organischer Düngung, mäßiger Bodenbearbeitung und durch Einsaaten mit artenreicher Begrünung bebaut und bewirtschaftet. Mit dem Jahrgang 2015 endet die Umstellungsphase zum Bio-Weingut. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu immer typischeren Weinen.

 

 

Silvaner at it’s best - sagen auch die anderen…

 

Der Gault Millau urteilt: „Silvaner, die an der Spitze der Pfalz stehen. Neu und hervorragend gelungen ist der Silvaner »500.1« aus dem 500-Liter-Holzfass.“ Fast die Hälfte der Weine werden mittlerweile im Holzfass ausgebaut. Ein Stilmittel, das insbesondere den Weinen vom Muschelkalk gut bekommt und deren Struktur um eine Facette erweitert. In der großen Silvaner-Verkostung der aktuellen VINUM konnte sich Porzelts 2014er „Muschelkalk“ mit 17.5/20 Punkten (Artikel hier ansehen - klick!) gegen viele renommierte Betriebe durchsetzen. „Wirklich großartig“ resümieren die Verkoster!

 

 

Herkunft verpflichtet

 

Als VDP.Spitzentalent kann Andreas Porzelt konsequent seinen eigenen Stil verfolgen und muss dabei doch nie die Eigenarten seiner Böden und Lagen außer Acht lassen. Seit das Sortiment auf die herkunftsorientierte Klassifikation des VDP umgestellt wurde, liest man auch wieder Klingenmünster und Gleiszellen auf dem Etikett. Ein erster Schritt, dieser völlig zu Unrecht wenig bekannten Weinregion wieder zu einer Renaissance zu verhelfen.

 

 

Foto:

 

Weinberge bei Klingenmünster

 

Info:

 

Weingut Porzelt

Steinstraße 91

76889 Klingenmünster

T +49 6349 8186

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weingut-porzelt.de