Schiffsglocke von Seiner Majestät Unterseeboot U4 wieder in Wien!

 

Hubertus von Plottnitz

 

Wien (Weltexpresso) – Irgendwie antiautoritär oder auch sein Gegenteil, nämlich zu stark an den deutschen Sekundärtugenden orientiert, ist derjenige, der sich fragt: warum hat man nicht noch drei Jahre gewartet mit der Rückgabe. Denn der Symbolwert von 100 ist doch weitaus mehr als die drei Jahre anzeigen.

 

Und wem das etwas skurril vorkommt, den wollen wir auch nicht tadeln. Die Sache kann man so oder so sehen, auf jeden Fall kann man nach einem Fachstudium der Psychologie und der Waffenkunde sagen: emotional empfindet die Rückkehr nur der Mensch. Dem Ding ist das egal, auch wenn wir so tun, als ob die Glocke nun wieder in ihrer Heimat ist.

 

Um was es überhaupt geht? Nach 97 Jahren kehrt die Schiffsglocke von Seiner Majestät Unterseeboot U4 der ehemaligen österreichischen Kriegsmarine zurück nach Österreich ins Heeresgeschichtliche Museum.

 

Das Unterseeboot U4 wurde 1909 in Dienst gestellt. 1915 versenkte U4, unter dem Kommando von Linienschiffsleutnant Rudolf Singule, den italienischen Panzerkreuzer Giuseppe Garibaldi.Bis zum Kriegsende 1918 zählte das Unterseeboot U4 zu den erfolgreichsten U-Booten der Monarchie.

 

Ein abenteuerlicher Weg führte 1919 die Schiffsglocke von Fiume in die Hände eines britischen Nachrichtenoffiziers.

 

Der extra aus Großbritannien angereiste jetzige Besitzer, Mr. David Bravery, schenkte die Glocke dem Heeresgeschichtlichen Museum. Seit 3. Dezember 2015 ist dieses Stück von U4 im Marinesaal des Heeresgeschichtlichen Museums ausgestellt.

 

Und wir berichten darüber eigentlich deshalb, weil wir das Heeresgeschichtliche Museum in Wien, das im Arsenal standesgemäß untergebracht ist, für ein ganz tolles Museum halten, wo es das Habsburgerweltreich atmet wie auch das des Deutschen Reiches.

 

Foto:

Wir haben kein Originalfoto, nur etwa Abbildungen von hundert Schiffsglocken. Deshalb lieber das Original, wo die Schiffsglocke nun aufbewahrt wird: Arsenal in Wien, auch Stätte des Heeresgeschichtlichen Museums.