Europameister und Handballtorwart Andreas Wolff im „hr1-Talk“
Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wie ein Gladiator im alten Rom fühle er sich im Tor, sagt Handballtorwart und Europameister Andreas Wolff in der Sendung „hr1-Talk“ am Sonntag, 14. Februar. Ob er keine Angst habe, wenn der Ball mit 120 km/h auf ihn zu rase, will hr1-Moderator Marco Schreyl wissen.
Das sei eine Charakterfrage: „Bei mir ist der Ehrgeiz stark ausgeprägt, und dshalb stellt sich mir nicht die Frage: ‚Tut das weh, wenn der Ball mich trifft‘, sondern: ‚Wie kann ich mich treffen lassen‘“, so Wolff. „Es ist ein riesiger Adrenalinschub. Man ist ein bisschen wie ein Gladiator im alten Rom im Kolosseum, wenn man da gegen sein Gegenüber triumphiert.“
Angst packt den 1,98 Meter großen Hünen nur bei Horrorfilmen, verrät er: „Danach bilde ich mir ein, dass irgendetwas vor meiner Wohnung stehen könnte und wenn ich dann einen Wasserhahn tropfen höre, schrecke ich auf, renne zum Fernsehen und gucke, ob da dieses Monster rauskrabbelt.“
„Nach dem Abpfiff völlig emotionslos“
Den Moment des Sieges der Europameisterschaft hatte Wolff zuerst nicht wahrgenommen: „Ich war die ersten Sekunden nach dem Abpfiff völlig emotionslos. Ich stand erst mal rum und habe an die Hallendecke gestarrt, weil ich einfach nicht fassen konnte, was wir erreicht haben.“ Aber spätestens, „als die ganze Mannschaft in den Torraum gerannt kam und man gucken musste, nicht totgetrampelt zu werden, hat man realisieren können, dass man gewonnen hat.“
Fußballtorwart wäre Wolff zu langweilig
Über Fußball sagt Wolff, der sich nach dem Europameisterschaftssieg mit Nationaltorhüter Manuel Neuer getroffen hat: „Ich könnte mir nicht vorstellen, im Fußballtor zu stehen und beispielsweise wie ein Manuel Neuer 70 Minuten lang nichts zu tun zu haben und dann in den letzten 20 Minuten auf einmal überragende Paraden auszupacken. Das wäre mir persönlich zu langweilig, und ich weiß auch nicht, ob ich meine Konzentration dementsprechend aufrecht erhalten könnte.“
Info:
Handball-Europameister Andreas Wolff (li.) mit hr1-Moderator Marco Schreyl © hr/hr1.de
Das ganze Gespräch im Radio sendet hr1 am Sonntag, 14. Februar 2016, von 10 bis 12 Uhr. Der „hr1-Talk“ ist auch als Podcast abonnierbar: Der „hr1-Talk“ ist auch als Podcast abonnierbar: www.hr1.de.
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