Serie: Französischer Tourismus stellt rund um Lyon die Rhone-Alpes vor (Teil 3/3)

 

Helga Faber und Roman Herzig

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Auf Schokolade waren wir inmitten von soviel Kultur auf der Vorstellung der Rhone-Alpes Region gar nicht vorbereitet. Aber eigentlich gehören Essen und Trinken und insbesondere die als Luxus eingeschätzten Produkte sowieso zur Kultur und insbesondere zur französischen Kultur. Im Ernst, wir kannten ValRhona nicht.

 

 

Seit wir allerdings auf dieser Veranstaltung davon probierten und über die Geschichte der Marke aus dem Jahr 1947 – aus der Kontraktion von VALLÉE DU RHONE, was Rhonetal bedeutet, wird ValRhona – Näheres erfuhren, haben wir innerhalb von Tagen gleich zweimal davon gehört. Das war im MARITIM München, wo eine der lukullischen TASTE-Veranstaltungen rund um ValRhona kreiste. Und in Wiener Hotelkreisen sprach man auch davon, denn diese Schokolade ist der Geheimtip der Köche und der sehr guter Küchen.

 

Immerhin ist die Schokolade in 73 Ländern vertreten und die Firma hat 500 Mitarbeiter. Und das Geheimnis, warum die Köche davon wissen und der Normalmensch - in Deutschland zumindest - nicht, hat damit zu tun, daß im Jahr 1989 eine „Schule der großen Schokolade“ gegründet wurde, in der die Gastronomie-Fachleute das Schokoladeneinmaleins lernen. Seit 2003 dürfen auch „Gourmets“ daran teilnehmen und auf Messen in aller Welt verbreitet sich derzeit der ValRhona-Virus, der zum „Reiseziel Schokolade“ führt.

 

Die Reise nimmt ihren Anfang und ihr Ende im „Cité du Chocolat“, die im Sommer 2013 eröffnet werden soll und natürlich neben dem Wissen um und von der Schokolade auch die Sinne befriedigen soll. Ja, Riechen gehört auch dazu, sicher aber auch Schmecken. Dieser Siegeszug von ValRhona wurde aber nur möglich, weil sie nicht nur gut schmeckt, sondern besonders gesund ist. Sich an Schokolade gesund essen, gibt es aber leider noch nicht auf Rezept vom Arzt.

 

Den höchsten Berg Frankreichs, ja Europas gibt es in Rhone-Alpes auch, den Mont Blanc. Seine Höhe von 4 808 Meter sind beeindruckend, aber der Berg ist wirklich nur die Spitze dieses Massivs, in dem sich über 700 km „La Route des Grandes-Alpes“ erstreckt. Diese lange Hochalpenstraße führt über 16 Pässe, die man nicht alle erobern muß. Man kann auch in einem der kleinen Bergdörfer bleiben und wandern. Und für die Sportlichen gibt’s mit dem Radfahren eine besondere Herausforderung.

 

Auf den Spuren der Hugenotten dagegen ist eher Wandern angesagt. Und diese vielfachen Wege durch die gesamte Region Rhone-Alpes sind auch erst im Entstehen, denn ein Verein, der sich dazu gegründet hat, will nachvollziehen, welche Pfade die französischen Protestanten genommen hatten, als ihr König ein langandauerndes Recht auf Religionsfreiheit ohne Not widerrief. Es geht um das Edikt von Nantes, mit dem Heinrich IV. - dessen privates und politisches Leben Heinrich Mann so wunderbar in seinen beiden Romanen von Henri quatre wiedergibt – im Jahr 1598 festschrieb, daß die Verfolgung der Protestanten beendet sei und sie ihre Religion in Frankreich ohne Behinderung ausüben dürften.

 

Ludwig XIV. widerrief dieses Recht 1685, was einen Auszug von vielen aus Frankreich nach sich zog, der als Zug von 200 000 Hugenotten in die Geschichte einging, die zumeist auf alten römischen Straßen und Pfaden über Stock und Stein ihr Leben und das, was man an Gut mit sich führen konnte, retteten. Nach Deutschland und in die Schweiz. Beide Länder profitierten von dem Fleiß und der Dankbarkeit der Exilanten. Ziel des Vereins ist es nun, aus den vielen kleinen Wegen einen europäischen Fernwanderweg zu gestalten, der auch für die Nachbarländer attraktiv ist, indem man ihn einerseits durch abwechslungsreiche Natur laufen läßt und andererseits immer wieder ein Schloß, eine Abtei, eine Kirche oder einen pittoresken Friedhof auf dem Weg vorfindet. Auch hier wären wir gerne dabei. Schau'n wir mal.

 

www.rhonealpes-tourisme.com

www.rhonealpes.tv

www.raileurope.de

www.franceguide.com

www.atout-france.fr