Das Maritim Hotel Titisee im Hochschwarzwald

 

von Siegrid Püschel und Hans Weißhaar

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Zufahrt zum Hotel ist schon erst einmal eine richtig abenteuerliche Tour. Weiß man das nicht, daß man, im Ort Titisee angekommen,  das wirklich darf, nämlich ungeniert durch die Menschenströme in der ausgewiesenen Fußgängerzone zu fahren, weiß man das nicht und hielte die verinnerlichte Straßenverkehrsordnung ein: man käme nie an. So aber zeigen einem Hinweisschilder und das geduldige Beiseitetreten der Menschenmassen, daß man auf dem richtigen Weg ist, in eines der ungewöhnlichsten Hotels der Maritimkette zu gelangen, das tatsächlich Natur pur und Gediegenheit bis hin zum Luxus garantiert.

 

Natürlich sind die auf den See gehen Zimmer (130 einschließlich dreier Suiten) teurer als die nach hinten gelegenen, aber oft darf man froh sein, dort überhaupt noch unterzukommen, denn das am Ende der geschäftigen Fußgängerzone gelegene Hotel ist regelmäßig ganz schön ausgebucht, was auch daran liegt, daß in den Ferien vor allem Familien aus den Niederlanden und Belgien die Ruhe für die Erwachsenen und die Erlebniszonen für Kinder und Jugendliche – Spielplatz und Jugendraum mit Dart, Tischbußball und X-Boxen - schätzen. Auf der über fünf Quadratkilometer großen Seewiese kann man sich gut aus dem Weg gehen und wir sind sofort hinaus in den See geschwommen, der viel wärmer war, als er – dunkelgrün von den umliegenden Wäldern und Hügel reflektiert – aussieht.

 

Das Schwimmbad ist nicht groß, aber irgendwie lieb, gerade deshalb, weil es nicht der letzte Schrei ist, sondern noch danach atmet, wie es war, als die Hotels mit dererlei Luxus anfingen. Sauna, künstliches Sonnenlicht und Heißluft sowie Fitneßraum, alles ist vorhanden, wenn man mag. Und in der Beautyfarm „Exclusiv“ trifft man auch nicht nur Frauen an! Aber Kinder nicht. Und darum ist man dann doch froh, wenn man sich zu den Zeiten am Nachmittag, die in der Schwimmhalle für Kinder vorgesehen sind, dorthin verirrt hat. Es sei denn, man macht gleich mit beim Wasserball.

 

Hoteldirektor Aldo Rosso, den wir ganz vergessen haben zu fragen, wie er zu seinem italienischen Namen kommt, denn er verkörpert im besten Sinne deutsche umsorgende Gastlichkeit, hat tausend Augen im Kopf, denn er bekommt nebenbei mit, wenn einer der Gäste etwas Besonderes will oder wenn eine ganze Journalistengruppe in gut zwei Tagen alles Schwarzwälderische geboten bekommt, nur die Schwarzwälder Kirschtorte nicht, also genau das, womit man aufgewachsen ist als das Besondere bei Feiern in der Familie oder im Kaffeehaus. Dann gibt es eben eine dicke Scheibe davon dann zusätzlich zum Dessert nach dem Abendessen, das übrigens insgesamt so köstlich war, daß man das Restaurant des Hotels „Vier Täler“ mit sehr gutem Gewissen weiterempfehlen kann.

 

Vorher oder nachher sitzt man auch ausgezeichnet im Café „Atelier“ mit Seeterrasse, im „Seepavillon“ direkt am Seeufer oder in der „Lake Night Bar“ mit offenem Kamin und einem Klavierspieler. Eine Raucherbar namens „Kachelofen“ gibt es auch, wo Wein und Bier und Kleinigkeiten serviert werden.  Im Hotel geht es einem so gut, daß man leicht vergißt, warum man überhaupt hergekommen ist. Denn die allermeisten nehmen das Hotel als Standort für Ausflüge in die Gegend, die zu den romantischsten und naturbelassensten Deutschlands zählt. Was kann man alles von hier aus unternehmen! Daß man direkt vor der Nase schwimmen kann, wandern, mit den Stöcken laufen, das versteht sich von selbst. Den Feldberg besteigen, das kann man auch und das ist so erlebnisreich, daß wir gesondert berichteten.

 

Die Triberger Wasserfälle sind nahe, noch näher Klettertouren im Hochseilgarten „Action Forrest“ in Titisee selbst mit unterschiedlichen schwierigen Parcours, man kann auch die rasante Abfahrt auf Deutschlands längster Sommerrodelbahn am Hasenhorn in Todtnau wählen oder den Park Rust bei Freiburg besuchen und der Schluchsee ist sogar ganz nahe. Und ganz speziell der Besuch der weltgrößten Kuckucksuhr oder des „Galaxy Badeparadies Schwarzwald“. Für uns gehörte Freiburg einfach dazu, denn im dortigen Augustinermuseum und auch im Freiburger Münster können Sie Spitzenwerke deutscher Spätgotik finden: Hans Baldung gen. Grien vor allem, aber auch Lukas Cranach und eine der Erasmus-Mauritius-Tafeln von Matthias Grünewald und viele andere Meisterwerke.

 

Sie können aber auch - und Sie sollten es auch tun – ins nahe Glottertal fahren, das für Fernsehzuschauer genauso bekannt ist wie der gesamte Schwarzwald, wenn man hinzufügt: Schwarzwaldklinik. Die steht noch heute dort und ist ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Aber das Schauen wird übertroffen vom Probieren des „Roten Bur“. Die Winzergenossenschaft Glottertal hat uns mit Weinverkostung gleich die Geschichte des „Roten Bur“ dazu geliefert, der, wie wir sehen konnten, als er in altertümlichem Kostüm einem Weinfaß entsprang, kein roter Bube, sondern ein roter Bauer ist. Das war eine gute Idee des dortigen Tourismus, einen aus der Zeit selber von den vergangenen Zeiten sprechen zu lassen, auch von der Armut der Bevölkerung, vom Zwang zusammenzuhalten oder auszuwandern und daß, wie immer im Leben, die schönen Frauen die anderen bekommen.

 

Dieser 1882 gestorbene Kellergeist hat es in sich, aber das sollten Sie selber erleben, denn seine Erzählungen sind der reinste Geschichtsunterricht, allerdings von der sinnlichen Seite her, denn das Glas Rotwein oder Rosé gehören einfach dazu – und bei dem einen Glas blieb es nicht! Deshalb tat allen das anschließende Probieren des Käses von der Glottertaler Käserei Birklehof besonders gut. Man muß dann einfach weiteressen, wenn man die verschiedenen Sorten auseinanderhalten möchte, und noch einmal vom Hartkäse probiert, der naturbelassen ist und mit Traubenkernmehl versetzt ist, einen anderer mit Bärlauch gibt es auch und dann schwankt man wieder, ob einem der schlichte Bergkäse, ganz ohne Zutaten, nicht doch am besten schmeckt.

 

Rund 70 Prozent der Gäste im Titisee Hotel sind Urlauber. Aber die, die dorthin zum Arbeiten kommen,  sollte man nicht unterschlagen. Denn wie all die anderen Maritim Hotels, die sich ebenfalls auf Tagungen spezialisiert haben, entfallen im hiesigen Maritim etwa 30 Prozent auf die Gäste, die in den modern ausgestatteten Konferenzräumen wenigstens den Blick in die Natur wagen können. Denn das entspannende Äußere des Tagungsablaufs macht den internen Geschäftsbetrieb und Fortbildungen umso intensiver. Das ist eine alte Erkenntnis aus der Tagungspsychologie. Und wie angenehm das Tagen im Maritim Hotel Titisee ist, hat sich längst herumgesprochen.

 

www.bauernhof.titisee.de

www.schwarzwaldgaudi.de

www.naturpark-suedschwarzwald.de

www.wg-glottertal.de/

 

 Maritim Hotel Titisee

700  m vom Bahnhof Titisee

30 km vom Bahnhof Freiburg

85 km vom Flughafen Zürich

95 km vom Flughafen Basel

30 km bis zur Autobahn A 5 und A 81

 

 Maritim Hotel Titisee, Seestraße 16

79822 Titisee-Neustadt

0049-(0) 7651 808 0

www.maritim.de

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