Reisereportage: Durch Slowenien auf dem Weg nach Portorož an der Adria, Teil 3/5
Helga Faber und Roman Herzig
München (Weltexpresso) – Vorher kann man sich das nicht so recht vorstellen, wenn einem einer erzählt, daß da mehrere Hotels ineinander übergehen, ganz große, mittlere, kleinere, aber es ist tatsächlich so und von den sechs Hotels sind diese - neben unserem Grand Hotel Portorož die Hotels Apollo, Mirna und Neptun – durch einen überdachten geheizten Gang miteinander verbunden und vor allem der Terme & Wellness LifeClass, wo wir jetzt hinwollen.
Ach, wir wollen uns gar nichts aufhalten damit, was das Größte, Neueste, Schönste ist. Uns kommt es auf die Qualität der Einrichtung an und die ist neben den Bauten und dem Personal und ihrem Angebot einfach abhängig vom Wasser. Wir sind am Meer und da ist die Grundlage Meerwasser. So hielten es schon die Mönche des Benediktinerordens im Kloster des Hl. Laurentius im 13. Jahrhundert, die in der Überlieferung als Erste um die Heilwirkung des Salinenschlamms wußten und eine Tradition der Behandlung mit Naturprodukten einläuteten. Der Fango beispielsweise wurde für rheumatische Beschwerden und Hauterkrankungen genutzt – wie heute!
Es dauerte 700 Jahre bis in dieser günstigen Salinengegend im Jahr 1911 die offizielle Therme Portorož eröffnete. Daraus ist heute nun – ja, einmal sagen wir es doch – die kompletteste Thermal-, Gesundheits- und Wellness-Oase Europas geworden. Und das in Verbindung mit der Adria, wo alle anderen Erholungskomponenten wie Luft, Sonne, Schwimmen noch hinzukommen. Und selbst im Winter kommen die Durchschnittstemperaturen von 11 Grad einem nachgerade warm vor, wenn es woanders zwanzig Grad minus friert.
Wir haben uns diesmal nur im Rundumschlag erkundigt und nicht die einzelnen Massage- und Heilverfahren – Wai Thai Center, Zentrum für traditionelle thailändische Massage, Shakti Ayurveda Center, Thalasso- und Beauty Center, Sauna Park, Thermal und Rekreationszentrum mit Schwimmbädern - selber erprobt, können also nicht so sehr von diesen und unseren Gefühlen dabei und welche Auswirkungen dies auf den Körper längerfristig haben mag, erzählen, sondern wollen zwei Dinge herausgreifen. Das ist zum einen die Verwendung des 42 000 Jahre alten Thermomineralwasser in einer speziellen Anwendung und das ist die Geschichte dieses Ortes als Zentrum des Kurtourismus seit 1911.
Es war noch die Monarchie Österreich-Ungarn, die von 1911 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges hier die Wurzeln dessen legte, was heute als Saat reife Früchte trägt! Schon im 19. Jahrhundert hatten reiche Leute das schon in Römerzeiten bekannte Schlammauflegen, was als Fango Abano Terme weltberühmt machte, praktiziert, was in Verbindung mit einem antikischen Gesundheitsideal vom Gleichklang von Körper und Seele, der Naturbegeisterung, der Wandervogelbewegung, dem ollen Kneipp, der so recht hatte, und vielen anderen Naturverfahren diesen Schub auch an diese Küste brachte, die vorhandenen Naturgeschenke ökonomisch zu nutzen. Erstmals waren das nur einige Baderäume, die als Zugabe zur Errichtung der Saline von Piran – wo kaustisches Soda, das ist Ätznatron hergestellt wurde - angebaut wurden. Von Anfang an gab es aber ärztliche Aufsicht und ein professionelles Vorgehen, was sich schnell herumsprach.
Schon 1891 gab es das erste Hotel, das mehrtägige Therapien möglich machte, denn das Geheimnis der Wasser- und Schlammverfahren ist auch, daß der angeregte Körper unbedingt auch die Ruhezeit braucht, bis er erneut 'geheilt' werden kann, weshalb das Drumherum immer wichtiger wurde. Als sich die Gegebenheiten des Ortes herumsprachen, setzte 1895 die österreich-ungarische Armee nach Portorož eine Erholungsanlage für ihre Offiziere, was, das kann man sich gut denken, einen ganzen Rattenschwanz an Etablissements nach sich zog, von den angemessen Unterkünften für die Ehefrauen bis zu den Unterbringungsmöglichkeiten für die Kurschatten. Zudem hatte Kaiser Franz Joseph 1897 dem Ort die Kurortwürde verliehen, was sich schnell durch den Bau eines Kurhotels auch für betuchte Gäste herumsprach. Dies war das Hotel Palace, das es noch heute gibt, bei dessen Bezeichnung nicht nur wir an Vicki Baum und „Menschen im Hotel“ denken müssen. Kaum ein Ort verbindet mehr Menschen und mehr Schicksale als ein Hotel zufällig oder gezielt miteinander, erst recht, wenn man zum Kuren länger bleibt.
1911 war es dann soweit, daß die neue Kuranlage, eine Thermalanlage errichtet wurde, die einen direkten Zugang zum Hotel hatte, so daß man in der Badekleidung und Bademantel sich vom Zimmer zur Behandlung begeben konnte. Schon damals gab es neben den Inhalationstherapien auch die der Elektrik und alle möglichen Wasser- und Schlammverfahren. Es gab die Arztpraxis und die Apotheke – und dann den Ersten Weltkrieg. Danach waren bis 1943 die Italiener dran. Istrien wurde Teil Italiens und nahm eine Entwicklung als zweite italienische Riviera, wobei die Italiener weiterhin auch Abano Therme 'bedienten', aber immer mehr auch nach Istrien kamen, wo vor allem die Österreicher (daher die Großmama mit ihrer Liebschaft) , die Ungarn, die Tschechen und die aus dem Königreich Jugoslawien das Kurangebot nutzten. Im Grunde waren die Salzwasserbäder schon die Hälfte der Miete, dazu das Fango-Angebot, so daß die weiteren Angebote meist unter 'ferner liefen' liefen.
Die jugoslawische Periode tat Portorož außerordentlich gut. 1954 wußte man noch nicht so richtig, wo es politisch langgeht, aber schon Anfang der 60er war klar, daß man die Thermalanlage erneuern und vergrößern wolle, was dann weitere Hotels bedeutete, aber auch Camping und eben das Angebot eines Sonnenstrandes. Dies wurde so stark angenommen, daß 1985 eine neue Therme gebaut wurde, in der die bewährten Salzwassertherapien und Schlammpackungen die Hits blieben. Als dann seit 1991 Slowenien über Portorož der eigene Herr wurde, mußte man erstmals die angesichts des Balkankonflikts gesunkenen Touristenzahlen verkraften. Wie ein Phönix aus der Asche erstrahlt aber der Badeort heute mit der höchsten Touristendichte am Meer und den neuartigen Heilverfahren, die aus aller Welt übernommen wurden und jeweils von Fachkräften angewandt werden.
Ein Wort noch zum Wasser. Das kann man mit normalem Verstand, sprich: Zeitauffassung kaum fassen. Die neuesten Untersuchungen des Wassers, aus dem sich eine Therme der LifeClass Hotels und Spa Portorož speist, das sogenannte Thermomineralwasser kommt aus einem 42 000 Jahre alten Urmeer, das 705 Meter tief in der Erde liegt, mittels Bohrloch angezapft wird und mit der Temperatur von 23 Grad ausströmt, noch lange halten wird und durch die Fachlaboratorien den besonderen Gesundheitswert für alles und gegen alles attestiert bekam.
Das nun ist wirklich etwas Neues und da wir es auf dieser Reise mit dem Kino haben, schlagen wir auch hier einen Film vor, der mit diesem Wasser über die Jahrtausende hinweg menschliches Leben und menschliche Gesundung auf die Leinwand bringt. Das muß man sich einmal vorstellen, diese Spanne von 42 000 Jahren. Schauen Sie sich auf den Webseiten dringend die Heilwirkungen an. Derer sind so viele, daß wir sie hier nicht aufzählen können, sondern erschöpft jetzt den zweiten Teil antreten: Ruhen! Und dann in der Casa del Sal essen! Und Trinken! Fortsetzung folgt.
Info:
Wir bedanken uns beim slowenischen Tourismusbüro in Wien und der slowenischen LifeClass Hotelkette, hier insbesonder beim Grand Hotel Portorož für die angenehme Aufnahme und Unterstützung unserer journalistischen Arbeiten. Das renovierte Fünfsternehaus ist einmal ein Hotel, das alle Annehmlichkeiten modernen Wohnens bietet, sodann aber als Terme&Wellness LifeClass Portorož-Zentrum das umfangreichste Wasser- und medizinische Angebot in ganz Europa umfaßt, über das wir gesondert berichten wollen.
Das Hotel mit 185 Doppelzimmern an der Strandpromenade hat einen eigenen Hotelstrand an der Adria, zu dem man den Boulevard überquert. Im Hotel gibt es ein Schwimmbecken mit Thermomineralwasser, Kinderbecken, Whirlpools und einen Saunapark auf tausend Quadratmetern, den sich das Grand Hotel mit anderen Hotels der Kette LifeClass teilt.
Man kann gut mit dem Auto anreisen, weil man dann unterwegs viel sehen und dazu unterbrechen kann; man braucht von Graz etwas zweieinhalb Stunden, von Salzburg drei und von Wien fünf Stunden, von München viereinhalb und von Frankfurt hat es ein Kollege auf einer Strecke unter acht Stunden geschafft. Die andere dauerte aber zehn Stunden. Deshalb ist bei weiten Entfernungen auch der Flug nach Ljubljana oder Triest eine gute Option. Von der slowenischen Hauptstadt dauert es rund 75 Autominuten, vom italienischen Triest etwa eine Stunde ins Hotel.
Deutsch wird oft gesprochen, Englisch auch, Sie lernen zumindest schnell Guten Tag: dóber dan oder dóber vecer als Guten Abend, bitte und danke: prosim und hvala. Bei den Besichtigungen sprechen Sie auf einmal selbst schon von Cerkev= Kirche, Gora= Berg, Grad= Burg oder Schloß, Most= Brücke, Mesto= Stadt, Stolp= Turm, Trg= Platz oder Markt und Ulica= Straße.
LifeClass Hotels &Spa Portorož
Tel: 00386 5 692 90 01
Fax:00386 5 692 90 03
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www.lifeclass-portoroz.com