Im Erlebnis-Zoo in Hannover

 

von Elisabeth Römer und Manfred Schröder

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Uns geht das so, daß wir uns jedes Mal, wenn wir uns in einem Zoo aufhalten, von der Anmut der Tiere, ihrer Skurrilität, ihrer Monumentalität oder einfach ihrem ‚menschlichen‘ Verhalten verführen lassen, viele Stunden dort zu verbringen, ja eigentlich gleich dort bleiben zu wollen, denn Tiere vermitteln uns eine Welt der Empfindungen, die ansonsten eindeutig im meist technischen Ablauf unseres Alltags zu kurz kommt. Professor  Bernhard Grzimek hatte  in der Nachkriegszeit den Zoo Frankfurt geleitet und neue Prinzipien für die artgerechte Haltung von Tieren in Gang gesetzt. Dies geschah parallel zum Ausbau des Fernsehens, dessen erster und bis heute nachhaltigster Fernsehmoderator und populärste Tierfachmann Deutschlands er wurde. Er war alles in Personalunion: Tierarzt, Verhaltensforscher, Buchautor, Tierfilmer: Serengeti darf nicht sterben erhielt als erster deutscher Film nach 1945 im Jahr 1960 einen Oscar!

 

 

Guter Anlaß, sich eines solchen Mannes zu erinnern, wenn man die Lobpreisungen des Erlebniszoos von Hannover hört. Denn zwischen die Worte von der artgerechten Haltung der Tiere und den für sie durch Baumaßnahmen und personelle Betreuung geschaffenen wirklichen und separierten Lebensräumen in unseren Großstädten ist ein weiter Weg. Den kann man nicht auf einmal bewältigen, aber der Zoo Hannover ist auf diesem Weg schon ganz schön weit gekommen. Das sieht jeder Besucher, der sich auf den Weg macht – mit Kindern ist es einfach noch schöner – ganz von alleine, weil der Erlebnis-Zoo übersichtlich angelegt ist und man die Wege und was einen erwartet, von alleine gut findet.

 

Wir aber haben uns in die Obhut eines weiblichen Scouts begeben. Die junge Dame führte uns lächelnd und fachkundig durch das weite Gelände. Wir aber hatten uns schon vorbereitet und wußten, daß der Zoo als fünfter im künftigen Deutschen Reich am 4. Mai 1865 gegründet wurde – übrigens privat und in Form einer Aktiengesellschaft finanziert. Darüber, wie früher die Aktiengesellschaften dem Vorwärtskommen der Gesellschaft dienten und nicht dem privaten Profit, müssen wir ein andermal dringend sprechen - und eine Fläche von 22 Hektar umfaßt. Derzeit leben dort etwas 3 400 Tiere, die 237 Arten repräsentieren und von etwa 400 Zoomitarbeitern betreut werden. Das Neue am Erlebnis-Zoo ist eine inhaltliche Gliederung in Themenwelten.

 

Davon gibt es sieben, die alle sicherstellen sollen, daß die natürlichen Lebensräume der Tiere eine Entsprechung in Hannover finden, daß man die Tiere als Besucher sehen kann, daß diese sich jedoch auch zurückziehen können, wenn sie alleine oder unter sich sein wollen. Gitter gibt es nicht mehr, sondern der eigene Raum für die Tiere wird durch Gräben oder Wasser oder sonstige Vorrichtungen gestaltet, was natürlich auch Sicherheit für die Besucher bedeutet. Eigentliches Movens für die Neugestaltung als Zoo 2000 war die Expo 2000. Für damals wurden erst einmal vier, weithin völlig neue Erlebniswelten geschaffen: die afrikanische Landschaft „Sambesi“, der indische Dschungelpalast, Meyers Hof und der Gorillaberg. Heute gibt es darüberhinaus die Yukon Bay, Outback und Mullewapp und der Winter-Zoo kann als achte Themenwelt noch dazugezählt werden.

 

Beim Beschreiten des rund fünf Kilometer langen Entdeckerpfades, der wie gesagt, einfach zu verfolgen ist, kommen Sie überall vorbei, aber nachdem wir selbst so zufrieden mit unserer Führerin Jessica Fischer waren, finden wir doch, Sie sollten sich einer Führung anschließen. Die sagen Ihnen dann auch, wo Sie auf jeden Fall eine Kommentierte Fütterung erleben – oder inszenieren diese schnell selbst -, wo die Tier-Shows stattfinden und wann sie am besten die begehbare Pelikan- und Kängeruanlage aufsuchen. Der Streichelzoo für Kinder? Ja, der auch.

 

Wir können unmöglich den ganzen Gang literarisch begleiten. Nicht einmal die Höhepunkte kann man beschreiben, weil jedes Tier und jede Sicht andere Gefühle und Erinnerungen wachruft. Das geht gleich mit den Zebras und den Antilopen los. Was ist dazu im Unterschied eine Gazelle? Und es gibt auch später noch Bergzebras. Die Unterschiede sieht man. Der Strauß dagegen streckt gar nicht den Kopf in den Sand. Das sieht nur von weitem so aus, weil er seinen langen Hals einfach auf dem Sand mitsamt seinem Kopf ablegt! Immer besonders beeindrucken die Flußpferde, Hippopotamus genannt. Die sind in ihrer Ausdehnung und ihrem Gewicht unglaublich und fressen nur Gras und Grünes. Sehen aber aus, als ob sie nicht genug bekämen von allem, also viel gefährlicher als sie sind. Warum sie auch Nilpferde heißen? Ach, das kommt aus der Zeit, als die Reisenden dachten, solche Flußpferde gäbe es nur am Nil. Denn sie beeindrucken einfach mit ihrer Erscheinung, im Wasser genauso wie an Land. Erschlagen könnten sie einen schon, aber das können die noch schwereren Elephanten auch. Getrennt von einer riesigen Glaswand schauen wir quasi unter Wasser zu, wie diese schläfrigen gefräßigen Schwergewichter den geliebten Kopf Salat auffangen. Weg ist er.

 

Diese Elephanten, diese als Arbeitstiere benutzten Tiere, sind sanft und liebevoll, wenn man sie läßt und können außer sich geraten, wenn man ihnen Böses tut, wozu die Wegnahme von kleinen Tieren gehört.  Zu ihnen in den großen Anlagen kamen wir erst später. In Erinnerung ist auch diese traumhafte Bootsfahrt mittendrinnen. Die Stockenten und Flamingos, die Vögel mit und ohne Haube, der auf dem Fels wie ein Standbild sitzende schwarze Vogel, sie gleiten ans uns vorbei, besser: wir gleiten an ihnen vorbei auf diesen Booten, die uns geräuschlos und wie es scheint ohne Antrieb durch Himmelsgewalt durch die Kanäle befördert. Später lassen wir uns erklären, wie unter Wasser Leinen dafür sorgen, daß wir nicht nur vorwärtskommen, sondern auch um die Ecken und dorthin, wo wir sollen und wollen. Verpassen Sie diese Fahrt auf keinen Fall!

 

Unsere Führerin erklärt uns auch, was es mit den Arten und Unterarten auf sich hat. Wir gebrauchen diese Begriffe eher lässig, was wir gleich als nachlässig empfinden, wenn wir hören, was es mit den Wölfen – zwei Rudel leben im hannoverschen Zoo - und den Hunden auf sich hat. Verwandt? Na klar, aber wie. Und wie ist es mit den Katzen. Seit jeher sind die Großkatzen wie die kleinen uns die interessantesten Tiere in ihrer Unabhängigkeit und ihrer Schönheit und im Bewegungsspiel. Da können Sie sich wirklich nicht sattsehen. Der Berberlöwe hier, ein Urgestein, seine Mähne zieht sich bis zum Bauch. Aber die Eisbären waren auch nicht zu verachten. Die geborenen Schauspieler, wie sie zu Dritt vor uns ihre Spielchen machen, als ob sie alleine wären.

 

Toll auch das Robbenbecken, aber längst sind wir bei den Elephanten und schauen im Video einer Geburt zu. Das glauben Sie nicht, wie hier die Mama ihr Kind fast zufällig und so nebenbei zur Geburt auf den Boden fallen läßt und dann so fachkundig von allen Geburtsspuren durch Ablecken befreit, bis dieses hin- und herwackelnd auf allen Vieren stehen kann. Das geht ans Gemüt, wie überhaupt das Innere bei einem Zoobesuch sich immer mehr erwärmt, weil man die Verantwortung, die wir Menschen für den Erhalt nicht nur unserer eigenen Gattung sondern für den Tier- und Pflanzenbestand unserer Erde nirgends so deutlich wird, wie hier, wo die Tiere großgeschrieben werden. Wann waren Sie das letzte Mal im Zoo? Gehen Sie hin und wenn keiner vor der Tür liegt, kommen Sie nach Hannover in den Erlebnis-Zoo.

 

Info: Wir waren in Hannover dank dem Maritim Grand Hotel, Friedrichswall 11, 30159 Hannover. Von dort aus, sind Sie in ein paar Minuten am Hauptbahnhof, in der Arena von Hannover 96, in der schönen Oper, dem Zoo, den vielen Museen und überhaupt bestens aufgehoben. Und was den Zoo angeht, da hat das Maritim Grand Hotel besonders günstige Konditionen. Schauen Sie nach.

 

www.zoo-hannover.de

www.maritim.de

http://www.maritim.de/de/hotels/deutschland/grand-hotel-hannover/angebote/tierisch-gut
http://www.maritim.de/de/hotels/deutschland/airport-hotel-hannover/angebote/bausteine-freizeit-hannover