Die Süd-Ost-Asienreise, Teil 8

Hanswerner Kruse

Saigon (Weltexpresso) - Erst ganz zum Schluss, nach zwei Wochen, trauen wir uns, mit den Motorrollern zum Long Beach zu fahren.  Ein großartiger Strand, offen zum Meer hin, dadurch mit hohen Wellen... Die Strandbars verbreiten hier ein bisschen Szene-Gefühl wie in Berlin Mitte an der Spree, in der die Hipster immer so tun als säßen sie am Thai-Strand.


Lange laufen wir am Wasser entlang, begutachten die Ressorts, die zunehmend edler und teurer werden. Wie immer in den letzten zwei Wochen ist der Himmel bedeckt, aber es regnet nicht. Wir hatten nie einen Sonnentag, was wir sehr angenehm fanden. Stark geregnet hat es bisher eigentlich nur nachts. Wir konnten immer Motorroller fahren, baden, uns massieren lassen, im T-Shirt herumlaufen, durch die Kautschukwälder wandern, an den Straßenständen essen - die Temperatur blieb konstant 26 bis 28 °C.


Unser großartiges Ressort Baan Klong Kleng vom letzten Jahr ist eine große Enttäuschung geworden, das Essen schlecht, die Hütten ungepflegt. Zwar erinnern uns noch einige, ständig strahlende burmesische Helferinnen an das Vorjahr. Aber Fabiene, der verrückte französische Leiter, seine großartige Köchin Nok und die witzige Bedienung Soda sind vom „Dragon“, der eigentlichen Besitzerin vertrieben worden.


Kurz vor der Abreise zur Insel Koh Samui im Golf von Thailand erfahren wir, dass es schwere Unwetter in den südlichen Provinzen Thailands gibt. Zwar packen wir abends noch unsere Sachen, bezahlen brav die Rechnung - aber am nächsten Tag fährt das Speed Boat nicht zum Festland. Mittlerweile sind wir im Nachbarressort, müssen andauernd umziehen - doch ein Bungalow ist jeweils schöner als der vorige...


Wir haben uns neue Mopeds geliehen, lernen nette Leute kennen. Beispielsweise die völlig tätowierte, kurz geschorene N. Hannah quatscht sie an, ob sie ihr grünes Salatblatt, die Dekoration, haben könne (es ist unmöglich, hier irgendwo einen schlichten grünen Salat zu bekommen). Sie gibt es uns und im Laufe des Abends erfahren wir ihre interessante Lebensgeschichte, jedes Tattoo steht für eine spannende Wende in ihrem Leben.


Nun sitzen wir hier auf einem Absatz mit Blick aufs Meer und warten darauf, dass Koh Samui wieder bewohnbar wird. Unsere Freunde Renate & Norbert hängen mittlerweile schon tagelang Tag in Bangkok herum, um irgendwann mit dem Flieger dorthin zu kommen. Wir planen die Abreise für Dienstag - aber wer weiß, was noch dazwischen kommt!?

Foto: Hanswerner Kruse