lerngruppen landingpage foto 1 Zwei Jahre Nomy School – Freie Bildung für eine neue Zeit, Teil 2/3

Redaktion

Berlin/ Teneriffa (Weltexpresso) – Hier ein Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit, auf neue Bildungsmodelle – und auf die Nomy School als Beispiel gelebter Veränderung.

1. Ein System am Kipppunkt
Deutschlands Bildungssystem steht unter Druck. Pisa-Ergebnisse verschlechtern sich, Lehrkräfte fehlen, Schulen kämpfen mit veralteten Strukturen. Gleichzeitig steigen psychische Belastungen bei Kindern, Schulverweigerung nimmt zu, und Eltern suchen händeringend nach Alternativen. Die großen Fragen lauten: Was ist Bildung heute? Und vor allem: Was sollte sie sein?

Inmitten dieser Diskussion ist die Nomy School entstanden – eine freie, digitale Onlineschule, die nicht auf Reparatur setzt, sondern auf echte Neuausrichtung. Sie ist mehr als ein pädagogisches Projekt. Sie ist ein Lernraum für Zukunft.


2. Bildung anders denken: Das Konzept der Nomy School
Die Nomy School wurde im Frühjahr 2022 gegründet und begleitet heute über 200 Kinder weltweit im Alter von vier bis sechzehn Jahren.
Ihr Leitsatz: „Freude und Lust am Lernen“

Das Besondere:
• Kein fester Lehrplan, stattdessen freie Kurswahl nach Interessen
• Keine Noten oder Prüfungen, sondern individuelle Begleitung
• Digitale + analoge Methoden, z. B. Schreiben mit der Hand, Basteln, Forschen
• Hohe Flexibilität durch monatlich buchbare Module
• Eigenverantwortung & Beziehung, statt Kontrolle & Bewertung

Die Kinder wählen individuell aus verschiedenen Lernformaten:
• Strukturierte Lerngruppen (5 Stufen für Altersklassen von 5–16 Jahren)
• Onlinekurse von Mathe über Kunst bis Biologie
• Sprachprogramme in Englisch und Spanisch (ab 4 Jahren)
• 1:1 Coachings für individuelle Lernbegleitung (z. B. bei LRS, Mathe, Motivation)
• Der Nomy Kids Club für Vorschulkinder (4–7 Jahre)

Besonders: Die Kurszeiten passen sich automatisch an die jeweilige Zeitzone der Familien an. Das reduziert organisatorischen Stress und erleichtert internationale Teilnahme.


3. Pädagogisches Fundament
Die Nomy School orientiert sich an den Prinzipien von Maria Montessori, Jesper Juul sowie an Erkenntnissen aus Bindungsforschung, Neurodiversität und moderner Medienpädagogik.
Im Zentrum steht das Kind als aktives Subjekt. Kein Objekt der Belehrung – sondern Gestalter der eigenen Entwicklung.

Die Schule fördert:
• intrinsische Motivation
• Selbstverantwortung
• soziale und emotionale Kompetenzen
• Sensomotorik als Grundlage für ganzheitliches Lernen
Handschriftliches Lernen und kreative Prozesse sind integrale Bestandteile. Schreiben mit der Hand unterstützt Konzentration, Ausdruck und Feinmotorik – eine bewusste Ergänzung zur Bildschirmarbeit.


4. Und was ist mit Abschlüssen?
Die Nomy School ist eine freie Schule ohne staatlich anerkannte Abschlüsse. Dafür bietet sie:
• Teilnahmebescheinigungen auf Wunsch
• Individuelle Begleitung bei der Vorbereitung auf externe Prüfungen

Ziel ist nicht das nächste Zeugnis, sondern echte Lebenskompetenz. Viele Familien wählen diesen Weg bewusst: Weil sie wissen, dass Lernen mehr ist als Messbarkeit.


5. Wo steht Deutschland beim Thema alternative Bildung?
Trotz steigender Nachfrage bleibt Deutschland beim Thema digitale oder freie Schulmodelle restriktiv:
• Etwa 10 % aller Schüler:innen besuchen Schulen in freier Trägerschaft.
• Nur ca. 125 Freie Alternativschulen (wie die Nomy School) gibt es bundesweit.
• Online-Schulen sind kaum vorgesehen, da eine präsenzgebundene Schulpflicht gilt.

Das bedeutet: Digitale Modelle wie Nomy operieren in einer rechtlichen Grauzone. Je nach Bundesland sind Genehmigungen schwer bis unmöglich, staatliche Zuschüsse oft erst nach mehreren Jahren realistisch.


6. Was wir von anderen Ländern lernen können
Länder wie Finnland, Kanada oder Australien zeigen, dass Bildung auch anders geht. Dort ist Lernen orts- und zeitunabhängig möglich, ohne auf Qualität oder soziale Anbindung zu verzichten.
Beispiele:
• USA: Akkreditierte Online-Schulen (z. B. K12, Connections Academy)
• Kanada: „Distributed Learning“ als offizielles Schulmodell
• Australien: „School of the Air“ seit Jahrzehnten etabliert
• Skandinavien: Fokus auf Projektlernen, digitale Tools, Bildung als Gemeinschaftsaufgabe


7. Eine Schule als Bewegung
Die Nomy School ist kein abgeschlossenes System, sondern ein wachsendes Netzwerk. Gegründet wurde sie ursprünglich von zwei Reise-Kindern (NOra und tomMY), bevor Kristin und Karoline das Konzept 2022 übernahmen und weiterentwickelten.
Heute besteht das Team aus mehr als 25 Lernbegleiter:innen mit vielfältigen Hintergründen: Pädagogik, Biologie, Kunst, Sprachen, Psychomotorik, Achtsamkeit. Viele bringen eigene Schwerpunkte mit – u. a. in Freilernen, Hochbegabung oder neurodivergentem Lernen.


8. Vision: Bildung als Freiheit, nicht als Pflicht
Wenn Kinder wieder gern lernen – weil sie dürfen, nicht weil sie müssen – entsteht etwas, das kein Test der Welt messen kann: Selbstwirksamkeit.
Die Nomy School steht für:
• eine neue Bildungszeit
• ein Lernen, das verbindet statt vergleicht
• ein Bildungskonzept, das Kinder ernst nimmt und ihnen vertraut



Über Kristin Raya Stelzig und Karoline „Karo“ Schnee


kristin 2025Kristin Raya Stelzig

Mitgründerin der Nomy School | Pädagogin | Weltenentdeckerin 
Kristin lebt mit ihrem Mann seit einigen Jahren auf Teneriffa und ist Mitgründerin der Nomy School – einer freien, digitalen Schule für selbstbestimmtes Lernen. Ihre Leidenschaft gilt dem Reisen, dem Perspektivwechsel und vor allem: dem echten Kontakt mit Kindern. Mit einem pädagogischen Hintergrund bringt sie mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Kindern mit – insbesondere mit den Jüngsten. "Gerade Kleinkinder unter drei Jahren haben mir gezeigt, wie klar sie ihren Weg kennen – wenn wir ihnen vertrauen und nicht
eingreifen", sagt sie.

In der Nomy School schafft Kristin mit ihrem Team einen Raum, in dem Kinder frei wachsen dürfen – unabhängig von Druck, Noten oder starren Lehrplänen. Ihr Fokus liegt auf Bindung, Beziehung und echter Selbstwirksamkeit. „Mein Herz brennt für Kinder – nicht als Projektionsfläche unserer Erwartungen, sondern als eigenständige Persönlichkeiten. Ich möchte ihnen zuhören, ihnen Raum geben und mit
ihnen lernen.“ Neben ihrer pädagogischen Tätigkeit ist sie verantwortlich für Geschäftsführung, Kursentwicklung, Koordination, Elternkommunikation, Marketing und internationale Kooperationen und setzt sich für Bildungsvielfalt jenseits des klassischen Systems ein.


karo 2024Karoline „Karo“ Schnee

Pädagogische Leiterin der Nomy School | Lernbegleiterin | Verfechterin kindlicher Teilhabe

Karoline, genannt Karo lebt mit ihrer Tochter in der Nähe von Berlin. Als staatlich anerkannte Erzieherin – oder wie sie lieber sagt: Lernbegleiterin – bringt sie ihre langjährige Erfahrung in der pädagogischen Arbeit mit Kindern in die Nomy School ein. Mit Herz und Haltung setzt sie sich für echte Partizipation ein: Kinder sollen nicht nur mitmachen dürfen – sie sollen mitgestalten. Diese Haltung prägt ihre pädagogische Leitung ebenso wie ihre persönliche Überzeugung.

„Ich bin gespannt, wie Kinder unser Konzept immer weiter weiterentwickeln – denn sie sind nicht Empfänger, sondern Mitgestalter ihrer Bildung.“ In ihrer Rolle als pädagogische Leiterin verantwortet Karo unter anderem die Konzeptentwicklung, Eltern- und Kundenkommunikation, Teamleitung und Lernbegleitungen und sorgt dafür, dass der Alltag in der Nomy School auf Beziehung, Vertrauen und Selbstwirksamkeit basiert.

Ihr pädagogisches Herz schlägt für:
● demokratische Bildung,
● die Kraft des Zuhörens,
● kreative Räume für echte Entwicklung.


Foto:
©nomy school

Info:
https://nomy-school.com/