Felicitas Schubert und Hans Weißhaar
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Im Namen der Stadt Frankfurt am Main hat Oberbürgermeister Peter Feldmann am 15. Oktober die Gäste zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Margaret Atwood begrüßt. Man freut sich wirklich, daß dieser Ort: Paulskirche historisch auf solche Ereignisse wie von der Freiheit des Wortes verweist.
Feldmann wies in seiner Rede darauf hin, dass der Friedenspreis eine der weltweit angesehensten Auszeichnungen ist: „Mit der Wahl des Preisträgers senden wir aus Frankfurt eine klare Botschaft in die Welt und erinnern an die politische Dimension der Kunst. Dieses Jahr geht der Preis an eine bei Kritikern und Lesern gleichermaßen beliebte kanadische Weltautorin. Sie lebt in einer Stadt, die wir als Frankfurter gut kennen, weil sie seit 1989 unsere Partnerstadt ist: Toronto. Eng verbunden mit unserer Region FrankfurtRheinmain ist auch ihr Hauptwerk, ‚Der Report der Magd‘. Denn verfilmt wurde es als ‚Die Geschichte der Dienerin‘ von einem Regisseur aus unserer Nachbarstadt Wiesbaden, Volker Schlöndorff.“
An die Autorin und Preisträgerin gerichtet, fasste Feldmann zusammen, was ihn persönlichen an Atwoods Büchern fasziniert: „Margaret Atwoods Schreiben ist enorm vielseitig und anspruchsvoll. Sie stellt den Menschen mit seinen Ambivalenzen und Widersprüchen ins Zentrum. Und Margaret Atwood hat ihren Ruhm immer genutzt, um sich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ebenso wie für den Kampf gegen die globale Erwärmung und für den Natur-, vor allem Tierschutz einzusetzen. Unser Sinn für Feminismus und die Akzeptanz dessen, was Science Fiction ist, wurde durch ihr Werk geschärft.“
Eigentlich aber ist es die Stunde des deutschen Buchhandels, des Börsenvereins und des Vorsteher des Börsenvereins, die den Preis verleihen, der also diesmal an die kanadische Schriftstellerin, Essayistin und Dichterin Margaret Atwood verliehen wurde. Diese, auch im ZDF übertragene, Verleihung fand vor rund 1.000 geladenen Gästen eben in der Frankfurter Paulskirche statt.
Die Laudatio hielt die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse. Dazu hatten wir schon amüsiert geschrieben, was wir uns dann doch nicht als Überschrift trauten: Einläutung der Buchmessenwoche mit Robert Menasse, Ausläuten mit seiner Schwester Eva Menasse. Viel Österreich, das schon, aber nicht zuviel Österreich an einem Tag, wo im Heimatland der beiden sehr beachtete Wahlen stattfinden. Denn, das wenigstens ist unsere Meinung: es kann überhaupt nicht genug Österreich geben im bundesdeutschen Sprachraum, vor allem, wenn es so fundiert ist wie bei den Menasses, die sich sehr von einander unterscheiden, aber beide sehr sehr gut sind. Punkt.
Foto: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: OB Peter Feldmann, Preisträgerin Margaret Atwood und Heinrich Riethmüller, Vorstand des Börsenvereins (v.l.n.r.) © stadt-frankfurt.de
Info:
Seit 1950 vergibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Preisträger waren neben Amos Oz und Albert Schweitzer unter anderem Astrid Lindgren, Václav Havel, Jürgen Habermas, Susan Sontag, David Grossman, Liao Yiwu, Navid Kermani und im vergangenen Jahr Carolin Emcke. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Info:
Seit 1950 vergibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Preisträger waren neben Amos Oz und Albert Schweitzer unter anderem Astrid Lindgren, Václav Havel, Jürgen Habermas, Susan Sontag, David Grossman, Liao Yiwu, Navid Kermani und im vergangenen Jahr Carolin Emcke. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.