
Klaus Hagert
Fulda (Weltexpresso) - Der scheidende Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen hat deutsche Waffenexporte in Konfliktgebiete scharf kritisiert. Im Interview mit hessenschau.de nannte er als Beispiel „die Tatsache, dass die türkische Regierung Leopard-Panzer gegen die Kurden einsetzt.“
Der Leopard-Panzer kommt aus deutscher Produktion. Auch in seiner eigenen Diözese, aus Kassel, höre er dann als Argument, dass die Rüstungsindustrie Arbeitsplätze schaffe, so Algermissen. In Kassel gibt es mehrere Werke von Rüstungsherstellern.
Sorge bereitet dem Bischof auch, dass die Menschen in Deutschland immer aggressiver und ruppiger miteinander umgehen. „Der Respekt vor dem anderen Menschen wird in unerträglicher Weise von Angriffslust und besonders verbaler Aufrüstung verdrängt. Das müsste uns unruhig machen. Denn Kriege fallen nicht vom Himmel, sondern werden in den Herzen der Menschen vorbereitet, bevor sie ausbrechen. Die wachsende Aggressivität unter uns ist der Nährboden für noch Schlimmeres.“
Zeit der Volkskirchen vorbei

Heinz Josef Algermissen ist seit 2001 Bischof von Fulda. Am heutigen Donnerstag, 15. Februar, wird er 75 Jahre alt. Damit erreicht er die Altersgrenze, bei der Bischöfe laut Kirchenrecht dem Papst ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Seinen Verzicht hat er bei Papst Franziskus bereits eingereicht. Algermissen ist auch Präsident der katholischen Friedensorganisation „pax christi“.
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Das ganze Interview gibt es auf hessenschau.de.