Entwicklung des Konflikts USA- Iran
Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Iran übe die volle Kontrolle über den Persischen Golf aus, und die US-Marine gehöre nicht in den Golf. Das sagte am Montag General Alireza Tangsiri, der Marinechef der iranischen Revolutionswache.
Die Bemerkungen kommen zu einem Moment, da Teheran hat durchblicken lassen, dass es militärische Aktionen im Golf unternehmen könnte, um die Ölexporte anderer Staaten der Region zu blockieren. Das wäre als Vergeltung für die amerikanischen Sanktionen gedacht, die darauf abzielen würden, die iranischen Ölverkäufe zu stoppen. Washington unterhält eine Flotte im Golf, welche die Routen der Öltanker beschützt. General Tangsiri meinte, Iran übe die Kontrolle sowohl über den Golf, als auch über die Meerenge von Hormuz selber aus. Die Blockierung der Meerenge wäre der direkteste Weg, zur Unterbindung des Schiffsverkehrs. «Wir können die Sicherheit des Persischen Golfs garantieren, und es bedarf keiner Präsenz vom Fremden wie den USA und Staaten, deren Heim nicht hier ist», sagte Tangsiri. Seine Worte erschienen in der Nachrichtenagentur Tasnim in englischer Übersetzung.
Hochrangige amerikanische Offizielle haben in letzter Zeit mehrfach gesagt, es sei ihr Ziel, die iranischen Ölexporte «auf null» zu reduzieren. Inzwischen mehren sich die Anzeichen für einen weiteren Aufbau der Spannungen rund um Syrien, wobei nie ganz auszumachen ist, wo die verbale Eskalation endet und wo die faktische Provokation beginnt. So bemerkte das russische Verteidigungsministerium am Montag, es habe festgestellt, dass Washington seine Truppen im Nahen Osten stärken würde als Vorbereitung auf, wie Moskau fürchtet, einen möglichen Schlag gegen die syrischen Regierungstruppen. Laut Angaben eines russischen General-Majors sei die USS Ross, ein Zerstörer mit Lenkraketen, am 25. August ins Mittelmeer eingefahren, bestückt mit 28 Tomahawk-Cruise-Raketen, die jedes Ziel in Syrien treffen können. Vor dem Hintergrund einer stetig zunehmenden Spannung zwischen den USA und Syrien, sollen bis jetzt im Verlaufe der Woche bis zu 17 russische Kriegsschiffe den Bosporus in Richtung Syrien durchfahren haben.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 24. August 2018