Bildschirmfoto 2018 11 10 um 10.29.28Papst Franziskus empfängt eine spezielle jüdische Delegation im Vatikan

Jacques Ungar

Rom (Weltexpresso) - Anläßlich des ersten Empfangs überhaupt für die Delegation des Weltkongresses der Bergjuden im Vatikan beklagte Papst Franziskus diese Woche antisemitische Attacken und verbreitete eine Botschaft, um den Antisemitismus zu stoppen.

Zwei Wochen nach dem Attentat von Pittsburgh sagte der Papst zu seinen Gästen: «Traurigerweise sind antisemitische Haltungen auch in unseren Zeiten präsent.» Dabei könne ein Christ laut dem Oberhirten der katholischen Kirche gar kein Antisemit sein, denn «wir teilen die gleichen Wurzeln, und das wäre ein Widerspruch von Glauben und Leben. Wir sollten uns viel eher verpflichten, sicherzustellen, dass der Antisemitismus aus der menschlichen Gemeinschaft verbannt wird.»

Am Tag nach der Pittsburgher Attacke hatte der Papst im Gebet gesagt: «Alle von uns sind durch diesen inhumanen Akt der Gewalt verletzt worden.» Franziskus sagte der Delegation der Bergjuden ferner: «Ich habe mich stets darum bemüht, die Wichtigkeit der Freundschaft zwischen Juden und Katholiken zu betonen. Sie basiert auf einer Bruderschaft, die auf der Erlösungsgeschichte fusst, und findet ihren konkreten Ausdruck in der Sorge des einen für den anderen.» – Die Bergjuden sind die Abkömmlinge von Juden, die das antike Persien verlassen und sich im Kaukasus niedergelassen haben.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 9. November 2018