Bildschirmfoto 2019 01 06 um 03.30.50Netanyahu vermittelt zwischen Washington und Zentralamerika

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Als Nebenprodukt der verschiedenen Gespräche, die Premier Netanyahu am Rande der Amtseinsetzung des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro führte, könnte die Sicherheitskooperation zwischen Jerusalem und Budapest intensiviert werden. Das sollen Gespräche zwischen Netanyahu und dem ungarischen Amtskollegen Viktor Orban ergeben haben. Unterredungen mit dem chilenischen Präsidenten Pinera wiederum sollen zu Direktflügen zwischen Tel Aviv und Santiago de Chile via ein afrikanisches Land führen, und dann hat der honduranische Präsident Juan Hernandenz laut «Haaretz» Netanyahu gebeten, zwischen ihm und der Administration Trump zu vermitteln.

Honduras soll dem Vernehmen nach bereit sein, im Austausch dafür seine Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Das meinte ein hochrangiger israelischer Offizieller, der an Netanyahus Reise nach Brasilien teilgenommen hatte. Am Rande der Zeremonien kamen US-Aussenminister Mike Pompero und Präsident Hernandez zusammen, um die Wogen zu glätten, die offensichtlich hochgegangen waren, nachdem Trump den Honduranern an den Karren gefahren war, weil diese es versäumt hätten, die illegale Einwanderung von Zentralamerika in die USA einzudämmen.

Alles nur Spekulationen und wilde Vermutungen auf Grund von mehr oder weniger aufsehenerregendem «Small Talk»? Was an diesen Geschichten effektiv wahr ist, werden wir vielleicht erst in Monaten, Jahren oder überhaupt nie erfahren. Aus israelischer Sicht scheint hier ungleich viel wichtiger zu sein, dass erstens am 9. April die 21. Knesset gewählt wird, und dass zweitens vielleicht noch vorher General-Staatsanwalt Avichai Mendelblit seine Empfehlungen hinsichtlich der Verdachtsmomente gegen Netanyahu in den diversen Korruptionsskandalen veröffentlichen wird, die seit langer Zeit schon Gegenstand von Untersuchungen sind.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 5. Januar 2018
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