Massive Zunahme der Homophobie-Zwischenfälle
Redaktion tachles
Zürich (Weltexpresso) - Die Zahl der gemeldeten Homophobie-Zwischenfälle in Israel ist gemäss einem neuen Bericht 2018 um nicht weniger als 54% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Bericht des Nir-Katz-Zentrums über LGBT-Phobie ist Staatspräsident Reuven Rivlin überreicht worden. Der Namen des Zentrums geht auf Nir Katz zurück, einen Teenager, der 2009 in der Hass-Attacke in Bar Noar ermordet worden ist. Es ist Bestandteil der Vereinigung für LGBT-Gleichheit in Israel.
Bar Noar ist ein Zentrum und Treffpunkt für Teenager dieser Bevölkerungsschicht. Gemäss diesem sechsten Jahresbericht trägt sich ein Zwischenfall der Belästigung oder des Missbrauchs gegen LGTB-Mitglieder in Israel im Durchschnitt alle zehn Stunden zu. 2018 gab es total 821 solcher gemeldeter Zwischenfälle, verglichen mit 533 derartiger Ereignisse im Jahr davor.
25% der Zwischenfälle geschahen laut dem Bericht in öffentlichen Bereichen. Rund 22% waren online oder in den Medien, 15% passierten zu Hause oder innerhalb der Familie und 13% am Arbeitsplatz. Hinzu kamen acht Prozent, die öffentliche Verlautbarungen öffentlicher Figuren waren: 46% waren Medien-Persönlichkeiten, 31% Rabbiner, 15% lokale Abgeordnete und acht Prozent Parlamentarier. Etwa 45% der Zwischenfälle hatten Männer zum Ziel, während 38% die kleine mehrgeschlechtliche (transgender) Gemeinde anvisierten. 33% der Zwischenfälle schliesslich spielten sich in Tel Aviv ab, und 15% in Jerusalem.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 12. Februar 2019