Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Dem Drängen Netanyahus wurde nachgegeben. Während die Verhandlungen zwischen Benny Gantz (Israels Unverwüstlichkeit) und Yair Lapid (Zukunftspartei) um eine Listenverbindung für die Wahlen vom 9. April am Mittwochabend zwar auf gutem Weg, doch noch nicht ganz unter Dach und Fach waren, gab die Partei «Das Jüdische Haus» dem um Stimmen für das rechts-nationale Lager bangenden Likud-Chef Netanyahu nach: Man wird mit «Ozmat Jehudit» (Jüdische Macht) zusammengehen.
Im Austausch für diese Partnerschaft mit einer von Anhängern des ermordeten, verschworenen Araberfeindes Rabbi Meir Kahane angeführten Partei erhält diese vom Regierungschef im Fall seines Wahlsieges die wichtigen Ministerien für Bildung und Wohnbau zugeschanzt, zusätzlich zu zwei Sitzen im Sicherheitskabinett.
Zudem wird der noch realistische Platz Nummer 28 auf dem Likud-Ticket einem Mitglied dieser neu fusionierten Partei reserviert sein. Ohne sich zu sehr aufs Glatteis der Spekulationen zu begeben, kann bereits jetzt gesagt werden, dass Netanyahu mit diesem Schachzug für eine wesentliche ideologische Radikalisierung der präsumtiven 21. Knesset gesorgt hat. Der einzige Trost für die Gegner dieses makabren Schrittes dürfte das Wissen sein, dass es nicht das erste Mal wäre, dass Netanyahu es mit dem genauen Einhalten von Koalitions- oder Wahlversprechen nicht immer allzu ernst zu nehmen pflegt.
Foto:
Meir Kahane, Gründer der ultranationalistischen Kach-Partei bei einer Demonstration in Jerusalem im August 1984
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 21. Februar 2019
Zudem wird der noch realistische Platz Nummer 28 auf dem Likud-Ticket einem Mitglied dieser neu fusionierten Partei reserviert sein. Ohne sich zu sehr aufs Glatteis der Spekulationen zu begeben, kann bereits jetzt gesagt werden, dass Netanyahu mit diesem Schachzug für eine wesentliche ideologische Radikalisierung der präsumtiven 21. Knesset gesorgt hat. Der einzige Trost für die Gegner dieses makabren Schrittes dürfte das Wissen sein, dass es nicht das erste Mal wäre, dass Netanyahu es mit dem genauen Einhalten von Koalitions- oder Wahlversprechen nicht immer allzu ernst zu nehmen pflegt.
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Meir Kahane, Gründer der ultranationalistischen Kach-Partei bei einer Demonstration in Jerusalem im August 1984
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 21. Februar 2019