Jacques Ungar
Valldemossa/Mallorca (Weltexpresso) - An der zweiten Limmud-Konferenz über das Lernen, die am Wochenende auf der spanischen Insel Mallorca stattfand, nahmen rund 150 Leute teil, darunter 45 Präsentatoren aus dem Ausland.
Das erklärte Dani Rotstein, ein aus New Jersey stammender Einwohner von Mallorca und einer der Gründer der lokalen Limmud-Konferenz.
Im Vorfeld des Anlasses sprachen Organisatoren von der «grössten jüdischen Veranstaltung», die seit Jahrhunderten auf der spanischen Insel stattgefunden habe. Seit der ersten Limmud-Konferenz auf Mallorca vor einem Jahr hat die Teilnehmerzahl sich verdoppelt.
Am Freitag versammelten sich die Anwesenden an einem Gedenkanlass für die hunderten Opfer der Inquisition, die mit dem Segen von Kirche und Regierung 1492 ihren Anfang genommen hatte. Die Verfolgungen, die in Mallorca speziell brutal gewesen sind, führte zur Schaffung einer Gruppe namens «chueta». Die genaue Herkunft des Wortes ist unklar. Es könnte von jueto herrühren, dem Diminutiv für «Jueu» (Jude). Bei den Mitgliedern der Gruppe handelt es sich um ursprüngliche Juden, die, ähnlich der Conversos oder Marranos im restlichen Spanien, ihren Glauben während der Inquisition im Geheimen auszuüben pflegten.
Im Laufe der Zeit wurden die Chuetas katholisch, doch unterschieden sie sich stets von diesen, da diese sie gesellschaftlich schnitten. Heute leben rund 20'000 Chuetas auf Mallorca. Bemerkenswert, dass in den letzten Jahren dutzende von ihnen zum Judentum zurückgekehrt sind. Einige vollzogen eine regelrechte Konversion. Letztes Jahr wurden zwei Chuetas zum ersten Mal in den vierköpfigen Vorstand der Jüdischen Gemeinde von Mallorca gewählt.
Die Hervorhebung der Geschichte der Chuetas von Mallorca im Zusammenhang mit der Limmud-Konferenz zeigt, wie eng im Zusammenhang mit den Juden Spaniens Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden sind.
Foto:
Valldemossa
© mallorcaprivatetourguides.com
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 13. Mai 2019
Am Freitag versammelten sich die Anwesenden an einem Gedenkanlass für die hunderten Opfer der Inquisition, die mit dem Segen von Kirche und Regierung 1492 ihren Anfang genommen hatte. Die Verfolgungen, die in Mallorca speziell brutal gewesen sind, führte zur Schaffung einer Gruppe namens «chueta». Die genaue Herkunft des Wortes ist unklar. Es könnte von jueto herrühren, dem Diminutiv für «Jueu» (Jude). Bei den Mitgliedern der Gruppe handelt es sich um ursprüngliche Juden, die, ähnlich der Conversos oder Marranos im restlichen Spanien, ihren Glauben während der Inquisition im Geheimen auszuüben pflegten.
Im Laufe der Zeit wurden die Chuetas katholisch, doch unterschieden sie sich stets von diesen, da diese sie gesellschaftlich schnitten. Heute leben rund 20'000 Chuetas auf Mallorca. Bemerkenswert, dass in den letzten Jahren dutzende von ihnen zum Judentum zurückgekehrt sind. Einige vollzogen eine regelrechte Konversion. Letztes Jahr wurden zwei Chuetas zum ersten Mal in den vierköpfigen Vorstand der Jüdischen Gemeinde von Mallorca gewählt.
Die Hervorhebung der Geschichte der Chuetas von Mallorca im Zusammenhang mit der Limmud-Konferenz zeigt, wie eng im Zusammenhang mit den Juden Spaniens Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden sind.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 13. Mai 2019