Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - In einer ersten Stellungsnahme nach Jom Kippur bezeichnete Premier Netanyahu am Mittwoch den Zwischenfall von Halle als ein weiteres Anzeichen für den zunehmenden Antisemitismus in Europa. Netanyahu ruft die deutschen Behörden auf, «weiter entschlossen gegen den Antisemitismus in Deutschland zu arbeiten».
Außenminister Israel Katz ging noch weiter und sprach davon, dass der Zwischenfall die «dunkelsten Perioden in der jüdischen Geschichte in Erinnerung rufen» würde. Deutschland müsse den Kampf gegen den Antisemitismus intensivieren und alles tun, um diese Art von Erscheinung zu verhindern. Den Tätern der Verbrechen sei mit verstärkter Gerechtigkeit zu begegnen.
Benny Gantz von der führenden israelischen Partei Blauweiss sagte, der Zwischenfall würde die Bedürfnis für die internationale Völkergemeinschaft bekräftigen, den Antisemitismus zu bekämpfen - «anti-jüdische und anti-zionistische Bewegungen gleichermassen». Zwischenfälle wie jener von Halle würden laut Gantz als klare Erinnerung dienen an die Notwendigkeit, den Antisemitismus «mit Kraft, Abschreckung, und mit dem Ausreissen der Ursachen» zu erdrücken.
Israels Staatspräsident Reuven Rivlin reagierte wie folgt auf Halle: «Wir sind schockiert und schmerzerfüllt über die schrecklichen antisemitischen Morde in Deutschland heute, während des heiligsten und wichtigsten Tags des Jahres für alle Juden in der ganzen Welt. Ich rufe die politische Führung Deutschlands und der freien Welt auf, dem Antisemitismus und seinen Folgen mit der vollsten Kraft des Gesetzes zu begegnen. Die Geschehnisse sind nicht nur ein Problem der Juden alleine, doch sie drohen, uns alle zu zerstören».
Foto:
Gedenkstätte Marktplatz Halle
© mdr.de
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 10. Oktober 2019
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