Bildschirmfoto 2020 05 05 um 06.37.26Israelische BANK HAPOALIM deftig zur Kasse gebeten. Auch Schweizer Filiale soll involviert sein

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Wie Nachrichtenagenturen und israelische Medien wie die «Jerusalem Post» und «Yediot Achronot» am Sonntag berichteten, haben die Bank Hapoalim, die größte Bank Israels, und deren Filiale in der Schweiz zugestimmt, dem amerikanischen Finanzministerium, der Federal Reserve und der staatlichen Abteilung für finanzielle Dienstleistungen von New York den stolzen Betrag von über 874 Millionen Dollar zu zahlen.

Vorausgegangen war gemäß den Berichten unter anderem des US-Justizministeriums das Eingeständnis, mit amerikanischen Steuerzahlern dahingehend konspiriert zu haben, über 7,6 Milliarden Dollar in geheimen Offshore-Konti verschwinden gelassen zu haben.

Der Zeitraum der in diesem Sinne verübten Akktivitäten umfasst laut den Medienberichten die Jahre 2002-2014.  Die Bankaktionäre kostete der Spass rund 4,5 Milliarden Schekel. Wie die «Jerusalem Post» schreibt, erklärte die schweizerische Hapoalim-Tochter Bank Hapoalim (Switzerland) sich schuldig, Aktiva in über 5500 geheimen schweizerischen und israelischen Bankkonti verborgen zu haben.

Gleichzeitig wurde in diesen Konti generiertes Einkommen von der amerikanischen Einkommenssteuer IRS geheimgehalten. Es handelt sich um die zweitgrößte Wiedergewinnung des US-Justizministeriums im Zusammenhang mit den Untersuchungen über Offshore-US-Steuervermeidungen durch ausländische Banken. In diesem Sinne formuierte es auch Don Fort, IRS-Chef der strafrechtlichen Untersuchung: «Es gibt keine Entschuldigung für ein ausländisches Finanzinstitut, gesetzeswidrig wohlhabenden Amerikanern zu helfen, auf ihre Verantwortlichkeiten zu pfeifen und ihre Steuern nicht zu zahlen. Mit ihrem heutigen Schuldbekenntnis übernimmt die Bank Hapoalim die Verantwortung für ihre Rolle in der mutwilligen Gesetzesverletzung und der Untergrabung der Integrität des Steuersystems dieser Nation. Die Offshore-Steuervermeidung ist eine Spitzenpriorität für die IRS-Criminal-Investigation, und wir sind voll und ganz entschlossen, Gesetzesverletzer der Gerechtigkeit zuzuführen...».

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 4. Mai 2020