Steigende Gewalt bei Durchsetzung der Corona-Vorschriften

Israel wird massiv von einer erneuten Coronawelle heimgesucht, Teil 2

Redaktion tachles

Tel Aviv (Weltexpresso) - Berichten zufolge sind seit Inkrafttreten des Maskenobligatoriums in der Öffentlichkeit die gewaltsamen Konflikte zwischen Polizei und Maskenverweigerern und die Beschwerden über Missverhalten von Polizisten stark angestiegen.

Dabei komme es öfter vor, dass die Linsen der Bodycams der Polizisten abgedeckt seien und Videoaufnahmen von Zivilisten konfisziert würden. Vorschriftsgemäß müsste die Bodycam eingeschaltet werden, sobald ein Polizist eine Buße ausstellt. Obwohl keine offiziellen Zahlen dazu bekanntgegeben werden, wurden offenbar auch vermehrt widerspenstige Missachter der Maskenvorschrift inhaftiert, und es scheint immer wieder zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zu kommen, wenn Polizisten Bußen für die fehlende Maske ausstellen.

Derzeit liegt die Zahl solcher Bußen landesweit bei rund 3000 pro Tag, was 98 Prozent sämtlicher «Tickets» ausmacht. Seit gestern Montag werden dafür aufgrund eines Knessetkomitee-Beschlusses nun 500 statt wie bis anhin 200 Schekel fällig. Polizisten haben aber auch die Kompetenz, auf deren Erhebung je nach Sachlage in eigener Entscheidung zu verzichten. Der Vorsteher des Polizeidepartements, Kommandant Yishai Shalem, sagte zur Situation an einem kurzen Pressetermin, dass seine Leute aufgefordert worden seien, eine gewisse Zurückhaltung zu üben. Trotzdem habe es verschiedene Fälle von Konfrontationen zwischen Polizisten und Zivilisten gegeben, die aus dem Ruder gelaufen seien und in Gewalt und Inhaftierungen gemündet hätten.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 7. Juli 2020