Der saudische König redet in der UN-VollversammlungRedaktion
New York (Weltexpresso) - Einen hochspannenden Drahtseilakt hat der König Saudi-Arabiens, Salman bin Abdulaziz, in einer Videobotschaft während der Vollversammlung der UN vollzogen. Er schlug klare Worte an, er forderte eine Lösung für das Expansionsbestreben Irans, verlangte die Entwaffnung der schiitischen Hizbollah-Miliz im Libanon, die als Stellvertreter Teherans dort und im syrischen Bürgerkrieg agiert.
Der Iran habe den Nuklear-Deal von 2015 ganz klar ausgenutzt, um seine «expansionistischen Aktivitäten zu intensivieren, um terroristische Netzwerke zu bilden und Terrorismus zu nutzen», so der saudische König und forderte eine starke und eindeutige Haltung der internationalen Staatengemeinschaft gegen das Mullah-Regime. Dann kam er auf den palästinensisch-israelischen Friedensprozess zu sprechen, erinnerte daran, dass Saudi-Arabien bereits 2002 eine Friedensinitiative ergriffen habe und lobte US-Präsident Donald Trump – allerdings weniger dafür, wie dessen aktuelle «Friedensplan» aussieht, als vielmehr dafür, dass er überhaupt versuche, Israelis und Palästinenser wieder an einen Tisch zu bringen.
Er sprach die Friedensverträge zwischen Israel auf der einen und den Emiraten und Bahrain auf der anderen Seite nicht weiter an. Doch jeder weiss, dass Saudi diese Verträge stillschweigend nicht nur duldet, sondern auch gut heisst, selbst wenn der König sich noch nicht in die Reihe von arabischen Staaten stellen will, die nun alsbald Friedensverträge mit Israel abschliessen wollen. Und wieder verwies er auf die Friedensinitiative von 2002. Und machte so klar, dass natürlich auch er Israel als Faktum längst akzeptiert und respektiert, selbst wenn er gleichzeitig eine gerechte Lösung für die Palästinenser mit Ostjerusalem als deren Hauptstadt fordert. Ihm gelang die Quadratur des Kreises: Donald Trump und Israel anzuerkennen, ohne aber sämtliche «klassischen» Positionen der arabischen Welt lauthals über Bord zu werfen.
Foto:
Die Aufnahme zeigt einen Konferenzraum im UN-Hauptquartier in New York City als Salman bin Abdulaziz bei seiner Videobotschaft während der Vollversammlung der UN übertragen wird
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 23. September 2020
Er sprach die Friedensverträge zwischen Israel auf der einen und den Emiraten und Bahrain auf der anderen Seite nicht weiter an. Doch jeder weiss, dass Saudi diese Verträge stillschweigend nicht nur duldet, sondern auch gut heisst, selbst wenn der König sich noch nicht in die Reihe von arabischen Staaten stellen will, die nun alsbald Friedensverträge mit Israel abschliessen wollen. Und wieder verwies er auf die Friedensinitiative von 2002. Und machte so klar, dass natürlich auch er Israel als Faktum längst akzeptiert und respektiert, selbst wenn er gleichzeitig eine gerechte Lösung für die Palästinenser mit Ostjerusalem als deren Hauptstadt fordert. Ihm gelang die Quadratur des Kreises: Donald Trump und Israel anzuerkennen, ohne aber sämtliche «klassischen» Positionen der arabischen Welt lauthals über Bord zu werfen.
Foto:
Die Aufnahme zeigt einen Konferenzraum im UN-Hauptquartier in New York City als Salman bin Abdulaziz bei seiner Videobotschaft während der Vollversammlung der UN übertragen wird
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 23. September 2020
