Redaktion tachles
Tel Aviv (Weltexpresso) - Das sefardische orthodoxe Judentum in Israel zeichnet sich seit jeher durch eine grössere Affinität zur Realität aus als viele Gruppierungen der aschkenasischen Ultraorthodoxie. So auch jetzt wieder.
Während Chassidim wie zum Beispiel Vishnitz oder Bels zu Tausenden an Rosh Hashanah und Yom Kippur in den Synagogen beteten und auch weiterhin in die «Schul» gehen wollen, traf der «Shas Rat der Thora-Weisen» eine andere Entscheidung. Er gab jetzt eine Anordnung heraus, die es verbietet, in Synagogen oder geschlossenen Räumen Gottesdienste abzuhalten. Jeder, der dieser Anweisung nicht Folge leiste, sei ein «potentieller Mörder». Der Rat entschied ebenso, dass Sukkot und Simchat Thora nur daheim im Kreis der aller engsten Familie gefeiert werden dürfe. Es sei verboten an Simchat Thora im Kreis mit anderen an der Hand zu tanzen, die Thora von Hand zu Hand weiterzugeben oder sie gar zu küssen.
Unterdessen kehrten viele jüdische Pilger aus dem ukrainischen Uman, wo sich das Grab von Rabbi Nachman befindet, nach Israel zurück. Mindestens einer von ihnen habe das Corona-Virus, bestätigte das israelische Gesundheitsministerium. Am Dienstag entschied das Komitee der Universitäts-Rektoren in Israel, dass aufgrund der hohen Ansteckungszahlen, das akademische Jahr ausschliesslich mit Online-Unterricht beginnen werde. Sollten die Zahlen im Laufe des Studienjahres sinken, könnte man über eine Kombination von Unterricht in Vorlesungs- und Seminarräumen und Online-Angeboten nachdenken.
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Sukkot zu Corona-Zeiten: Das sefardische orthodoxe Judentum fordert Zurückhaltung und strengste Einhaltung der Schutzmassnahmen
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 1. Oktober 2020
Sukkot zu Corona-Zeiten: Das sefardische orthodoxe Judentum fordert Zurückhaltung und strengste Einhaltung der Schutzmassnahmen
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