Bildschirmfoto 2020 12 18 um 01.46.31Jüdische Familie gewinnt gegen katholische Kirche

Redaktion tachles

Warschau (Weltexpresso) - Ein interessantes Gerichtsurteil in Polen. Der Oberste Gerichtshof bestätigte eine Entscheidung zugunsten der Nachkommen einer Holocaust-Überlebenden, die geklagt hatten, weil sie von einem Kirchbesitztum in Krakau Land zurück bekommen wollten, das ihnen gestohlen worden war.

Die Entscheidung beendete damit am vergangenen Montag einen langwierigen Rechtstreit der Familie von Blanka Goldman um die Wiedererlangung des Landstückes, das illegal an die katholische Kirche verkauft worden war.

Blanka Goldman war während des Holocaust von der nichtjüdischen Familie Poetschke versteckt worden. Von ihrer Familie war sie die einzige, die überlebte. Nach dem Krieg wanderte sie nach Australien aus und hinterließ Hubert Poetschke, der sie gerettet hatte, die Vollmacht über das Landgut, das ihrer Familie gehörte. Nach dem Tod Huberts, verkaufte dessen Sohn Jerzy das Land an die Kirche.

Kirchenleute wiesen ihn an zu erklären, das Land sei aufgegeben worden. 2010 erfuhr Goldmans Tochter Ann Drillich von der Geschichte und begann ihren Kampf gegen die Kirche. 2014 gewann sie den Prozess. Doch das Büro von Justizminister Zbigniew Ziobro legte beim Obersten Gerichtshof Berufung ein. Goldmans Familie verlangt einen Schadenersatz in Höhe von 700‘000 US-Dollar. Doch der zu zahlende Betrag muss erst noch von einem Gericht in Krakau festgelegt werden.

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Warwel Krakau
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 17. Dezember 2020