Trump spricht 143 Begnadigungen aus

Darunter ist auch ein Dutzend jüdischer Persönlichkeiten

Andreas Mink 

Washington (Weltexpresso) - Am Ende hatte Sheldon Silver doch kein Glück. Der wegen Korruption verurteilte ex-Mehrheitsführer der Demokraten im Repräsentantenhaus von New York State fehlt entgegen vorheriger Spekulationen auf der 143 Namen langen Begnadigungs-Liste von Donald Trump. Anscheinend haben Republikaner und die «New York Post» gegen Silvers Begnadigung protestiert.

Auf der Liste finden sich neben Steve Bannon 13 Straftäter jüdischer Herkunft. Laut Presseberichten wurden auch ihnen ein Straferlass oder die Aufhebung bereits verbüsster Urteile primär aufgrund persönlicher Beziehungen von Fürsprechern bei Trump oder dessen Familie zuteil. Dies gilt für den Spendensammler Elliot Broidy, der insgeheim für chinesische Interessen aktiv war, vor allem aber für den Journalisten und Medien-Manager Ken Kurson. Dieser ist mit Jared Kushner befreundet, war an dessen Zeitung «New York Observer» tätig und wurde im Oktober verhaftet, weil er seine ex-Frau über das Internet verfolgt und belästigt hat.

Dazu kommen ein Hypotheken-Betrüger namens Michael Ashley, der Marihuana-Dealer Jonathan Braun aus Staten Island, der wegen Insider-Handels verurteilte Hedgefund-Manager Drew Brownstein aus Denver, aber auch der israelische Luftwaffen-Veteran Aviem Sella, der vor 35 Jahren Führungsoffizier des berühmten Spions Jonathan Pollard war. Merkwürdig wirkt die Begnadigung des 86-jährigen Pensionärs Abel Holtz aus Florida an, der 1995 im Zusammenhang mit einem Betrugsermittlung 45 Tage Haft absitzen musste.

Dagegen mutet der in Brooklyn geborene Sholam Weiss als ernsthafter Gesetzesbrecher an. Er war 2000 aufgrund eines gigantischen Versicherungs-Betrugs zu 800 Jahren Haft verurteilt worden.


Foto: 
Auch Sholam Weiss darf sich freuen - er hatte noch fast 800 Jahre abzusitzen.