Sturm auf Kapitol 4Kontradiktion ist für die Alternative, ob Demokratie oder ein persönlicher bzw. gruppenspezifischer Machtapparat herrschen soll tunlichst angesagt

Heinz Markert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Also Entweder-Oder, angesichts der Tatsache, dass die Partei der Republikaner und konservative Verbände sich radikalisieren, während die augenblickliche Welt sich immer mehr in Despotie oder Nicht-Despotie spaltet.

Eine diesen Trend bestätigende Kurzmeldung sorgte in den Vereinigten Staaten für Aufregung

ZDF-heute am 26.02.2021, 19 Uhr, griff den Sachverhalt auf. Am meisten wird die bedrohliche Entwicklung mit der Wendung Chinas zum autoritären Staat offenbar, der seine BürgerInnen nicht nur immer mehr auf Schritt und Tritt kontrolliert, sondern auch im Minutentakt sanktioniert.

Kürzlich fand in Frankfurt am Main vor dem Generalkonsulat der Volksrepublik China an der Kennedyallee eine Kundgebung statt, die sich gegen die ungeheuerliche Deformation dieses Staates und einer Gesellschaft richtete, auch vor dem Hintergrund der Strangulierung der Demokratie in Hongkong.

Diese selbsternannten Führer, denen das Parlament hündisch abnickt, sind keine weitsichtigen Politiker, sondern banale Schulmeister. Und Kommunisten nach Maßgabe der marxschen Lehre sind sie schon gar nicht. An der Kennedyallee war auch eine Abordnung des gepeinigten uigurischen Volkes vertreten. Die Gruppe wurde des Öfteren von Vorbeifahrenden mit Hupen willkommen geheißen und deren verständliches Anliegen damit bestätigt.

Elmar Theveßen, USA-Korrespondent, sprach direkt über den Großen Teich:

„Militante Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump könnten erneut das Kapitol angreifen, das sagte die Chefin der Kapitol-Polizei in einer Anhörung des US-Repräsentantenhauses.

Rechte Milizen, die bereits am 6. Januar dabei waren, wollten demnach das Kapitol, wörtlich, in die Luft jagen und so viele Kongressmitglieder wie möglich umbringen“.

Moderator: Das klingt geradezu wir aus einer Thriller-Serie - andererseits haben wir ja bereits gesehen, was am 6. Januar passiert ist, Elmar Theveßen, in Washington. Wie ernst ist denn diese neue dramatische Warnung zu nehmen?

Theveßen: Ja, die Warnung bezieht sich auf die Rede, die Präsident Joe Biden in den nächsten Wochen vor dem amerikanischen Kongress halten wird.

Das sind erst einmal nur Hinweise, aber die Sicherheitsbehörden halten den Rechtsextremismus für die größte Bedrohung für die amerikanische Demokratie.

Sturm auf Kapitol 5Es gibt eine sehr starke rechtsextremistische Szene, darunter viele Kriegsveteranen, die die Entschlossenheit und auch das Wissen mitbringen, um solche Anschläge zu verüben.

Gleichzeitig steigt in den USA auch die Bereitschaft für Gewalt. In einer Studie heißt es, dass 55 Prozent der Republikaner dem Satz zustimmen, dass der traditionelle American Way of     Life so schnell verschwindet, dass man möglicherweise Gewalt anwenden muss, um ihn zu retten.

Und dann gießen eben Donald Trump und auch Anführer der republikanischen Partei weiter Öl ins Feuer und so z.B. an diesem Wochenende bei der Jahrestagung der konservativen Verbände in Florida.

Also genügend Gründe, um diese Hinweise wirklich sehr ernst zu nehmen.

Schlusskommentar: Vom immer noch sehr gesicherten Kapitol, Elmar Theveßen, vielen Dank! 

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