Bildschirmfoto 2021 05 21 um 03.42.28Israel-Gaza vor dem Waffenstillstand

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Dem Mittwochnachmittag, dem zehnten Tag der Konfrontation zwischen Israel einerseits, der Hamas und dem Islamischen Jihad andererseits war geprägt durch eine besonders heftige Raketenbarrage, die vor allem den Süden und das Zentrum Israels in Mitleidenschaft zog.

Nicht wenige Kenner der Situation sehen zwischen diesem Zustand und dem weit und breit immer klarer vorausgesagten Abschluss eines Waffenstillstands einen direkten Zusammenhang. Beide Seiten wollen ganz offensichtlich einerseits zwar das Ende der Kampfhandlungen lieber heute als morgen sehen, sind andererseits aber ganz verbissen darauf, vorher zum Schluss noch möglichst viele Profite einzuheimsen.

Bis Mittwoch Nachmittag starben 12 Israeli als direkte oder indirekte Folge der Raketentreffer, während die Zahl der getöteten Palästinenser auf 219 gestiegen war. Insgesamt wurden die Konfrontationen des Mittwochs als die heftigsten seit dem Gaza-Krieg von 2014 bezeichnet. Auf der anderen Seite geraten die USA, die bis dahin den Israeli unbrüchig die Stange gehalten haben, mehr und mehr unter internationalen Druck von Staaten und Organisationen, die Israels Kampfeswillen am liebsten mit größter Kraft und politischer Redekunst unterdrücken wollen.

Wie heißt es so treffend-resignierend diese Tage im israelischen Volksmund? Der nächste Waffenstillstand kommt bestimmt, doch die kommende Kampfesrunde zwischen Israel und den Terroristen ist auch nicht mehr allzu weit entfernt. Realistisch, aber wenig ermutigend.

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Ein palästinensischer Junge weint an der Beerdigung seines kleinen Bruders, der durch israelische Bomben getötet wurde - traurige Zahlen aus Nahost.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. 5. 2021