Bildschirmfoto 2021 05 26 um 22.02.47Das Verhältnis ISRAEL-USA

Jacques Ungar

Jerusalem (Weltexpresso) - Während seiner Unterredung mit dem israelischen Premierminister Binyamin Netanyahu vom Dienstagmorgen in Jerusalem bekräftigte US-Außenminister Anthony Blinken das Recht Israels auf Selbstverteidigung zu seiner Sicherheit.

Gleichzeitig bestätigte der amerikanische Gast die Notwendigkeit des Wiederaufbaus von Gaza. Im Gespräch mit Reportern erklärte Blinken, er sei von Präsident Joseph Biden nach Israel geschickt worden, um «das Einstehen der USA für Israels Sicherheit zu demonstrieren, und um die Wichtigkeit zu unterstreichen, die Arbeit für eine größere Sicherheit zu beginnen und voranzutreiben, und die Spannungen in der Westbank und in Ost-Jerusalem zu reduzieren».

Auch die Pläne für den Wiederaufbau des Gazastreifens nach dem jüngsten Konflikt wollte Blinken diskutieren. Ferner liess der amerikanische Außenminister keine Zweifel an der Position der USA aufkommen: «Die USA unterstützen voll das Recht Israels, sich gegen Attacken zu verteidigen», betonte Blinken. Von regionaler Bedeutung ist sodann die Bemerkung Blinkens über die Beziehungen Washingtons zu den Palästinensern. Er sei gekommen, hielt er fest, um die Beziehungen mit dem palästinensischen Volk und der Palästinensischen Behörde wieder aufzubauen.

Das könnte ein Hinweis gewesen sein auf den während der Ära Trump stattgefundenen Zusammenbruch der Beziehungen zwischen Ramallah und Washington. Schließlich erwähnte Blinken auch die «intensiven Diskussionen zwischen Washington und Jerusalem», die beim Zustandekommen des Waffenstillstands vom letzten Freitag geholfen hätten. Jetzt sei es an der Zeit für den Wiederaufbau, der auf der Erkenntnis basieren müsste, dass die Verluste auf beiden Seiten profund gewesen seien.

Blinken forderte auch zur Erkenntnis der Notwendigkeit auf, «Gelegenheiten auszuweiten für die Palästinenser in der Westbank und im Gazastreifen. Das würde auch Investitionen einschliessen im Bestreben, «eine stabilere Atmosphäre zu schaffen». Indem er Premier Netanyahu für dessen Verurteilung der arabisch-jüdischen Gewalt in Israel dankte, bestätigte Aussenminister Blinken ein weiteres Mal US-Präsident Bidens Verurteilung der jüngsten antisemitischen Attacken in den USA, die «verabscheungswürdig» und nicht zu tolerieren seien.

An einer gemeinsamen Pressekonferenz in Jerusalem bekräftigten beide Politiker das gemeinsame Einstehen der zwei Seiten für «Frieden, Sicherheit und Wohlergehen». Netanyahu warnte schliesslich die Hamas davor, die Ruhe zu verletzen und Israel anzugreifen. «In diesem Falle wäre unsere Antwort ausgesprochen mächtig», sagte der israelische Regierungschef.

Foto:
Blinken (l.) und Netanyahu
© tachles

Info;
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 25. 5. 2021