Bildschirmfoto 2021 06 21 um 23.45.05Verfechter einer erzkonservativen Politik: der neu gewählte Staatspräsident Irans, Ebrahim Raisi

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Mit den erwarteten Protesten reagierte Israel auf die Wahl von Ebrahim Raisi zum neuen iranischen Staatspräsidenten. Außenminister Yair Laplid nannte den Wahlsieger den «Metzger von Teheran»  und andere andere Kreise sprechen vom «Henker von Teheran». Lapid fügte hinzu, dass es sich bei Raisi um einen «Extremisten» handle, der verantwortlich sei für den Tod von tausenden von Iranern.

Sein Wahlsieg sollte, so Lapid, die erneute Entschlossenheit stärken, das iranische Nuklearprogramm «sofort zu stoppen» und den destruktiven regionalen Ambitionen des Landes ein Ende bereiten. Das israelische Außenministerium betonte ferner, Raisi sei von der internationalen Völkergemeinschaft zu Recht eine «direkte Rolle» bei der außergerichtlichen Exekution von über 30'000 Menschen vorgeworfen worden.

Das Ministerium bezeichnete Raisi als «extremistische Figur, die vor allem für das «rasch fortschreitenden militärische Nuklear-Programm» des Landes verantwortlich sei. Sein Sieg mache die «wahren, bösartigen Absichten Irans klar und sollte in der internationalen Völkergemeinschaft schwerste Besorgnis auslösen». Raisis Wahlsieg kommt zur gleichen Zeit, wie der Iran und sechs Industrienationen in Wien über die Wiederbelebung des Nukleardeals von 2015 diskutieren. – Nach der Auszählung aller 28,9 Millionen Stimmzettel stand fest, dass Raisi mit total 17,9 Millionen Stimmen gewählt worden sei. An den Wahlen vom Freitag beteiligten sich vier Kandidaten.  Nur gerade rund 48,8 Prozent der Wahlberechtigten nahmen an den Wahlen teil, was ein Rekord-Tief in der parlamentarischen Geschichte des Irans bedeutet. Rund 3,7 Millionen der Stimmzettel wurden als ungültig befunden.

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Lautstarke offizielle Proteste Israels
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 20. 6. 2021