deutschlandfunkkultur.dejudenMehrheit erwartet weiteren Ausbruch von Antisemitismus in Europa

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Eine Mehrheit der Israeli ist besorgt, dass der Ausbruch von Antisemitismus in Europa sich fortsetzen und das jüdische Leben beeinträchtigen wird. Das ergab eine Umfrage des Jerusalemer Europäischen Forums der Hebräischen Universität. Die Umfrage, die unter den erwachsenen Teilen der jüdisch-israelischen und der israelisch-arabischen Bevölkerung durchgeführt worden ist, hat herausgefunden, dass 53 Prozent der jüdischen Israeli glauben, dass die Situation der europäischen Juden sich verschlechtern wird, während 25 Prozent sagen, dass das Niveau des Antisemitismus unverändert bleiben wird.

Rund 52 Prozent der israelisch-arabischen Antwortenden denken, dass das jüdische Leben in Europa unverändert bleiben würde, während 20 Prozent glauben, dass es sich verbessern würde.

«Wir sehen, dass parallel zu den sehr starken Handelsbeziehungen und formellen Übereinkünften zwischen Israel und Europa, Israeli die Zunahme des Antisemitismus und die wachsende Kraft der politischen Rechte mit grossem Alarm beobachten», bemerkt Gili Drori, Direktorin des Europäischen Forums der Hebräischen Universität. Jüdische Israeli sahen Frankreich und Polen als die am ausgeprägtesten antisemitischen Staaten, gefolgt von Deutschland auf dem dritten Platz. Unter den ultra-orthodoxen Juden wurde Deutschland am ausgeprägtesten antisemitisch betrachtet. Frankreich war an der Spitze der Liste unter religiösen und traditionellen Juden. Israelisch-arabische Beantworter werteten Polen und Deutschland als die ausgesprochen antisemitischsten Staaten in Europa.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 26. Januar  2022