Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Kommt es am Sonntag zur nächsten israelisch-palästinensischen Auseinandersetzung? Mushir al-Masri, ein hochrangiger Führer der Hamas-Terrorgruppe im Gazastreifen, drohte den Israeli damit, «die Flaggen von der el-Aqsa-Moschee mit unseren Raketen zu entfernen». Auch Ismail Haniyeh, der politische Führer der Hamas, warnte den Feind davor, «diese Verbrechen und Handlungen zu begehen».
Israel seinerseits bereitet unbeirrt den Flaggenmarsch durch die Jerusalemer Altstadt für den am Sonntag zu feiernden Jerusalem-Tag vor. Dieser Tag erinnert bekanntlich an die Vereinigung der Stadt nach dem Sechstagekrieg von 1967. Hanyieh fügte hinzu: «Das palästinensische Volk, das vom Widerstand angeführt wird – vor allem in der Westbank und Jerusalem – wird nicht zulassen, dass dieser jüdische, talmudische Blödsinn unbeantwortet vorbeigeht».
Gleichzeitig mit den Hamas-Warnungen brach während der Sitzung des israelischen Kabinetts eine Debatte aus bezüglich der Route der Parade. Issawi Frej, der (arabische) Minister für regionale Zusammenarbeit, forderte eine Änderung der Marschroute, um das Damaskustor zwischen dem christlichen und muslimischen Viertel der Altstadt zu meiden. «Der Marsch sollte nicht durch das Damaskustor durchgehen, es ist Unsinn», sagte Frej.
Gemäß Premierminister Naftali Bennett habe der ehemalige Regierungschef Netanyahu den Hamas-Drohungen nachgegeben. Der Marsch durch das Damaskustor, so sagte der Premierminister, sei die gewöhnliche Route für die Parade. Bereits am vergangenen Mittwoch hatte Omer Barlev, der israelische Minister für innere Sicherheit, gesagt, die Prozession des Flaggenmarsches würde trotz der gegenwärtigen Spannungen durch das Damaskustor passieren. – Es ist schwer vorzustellen, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen der Flaggenmarsch ohne Konfrontationen vorübergehen wird.
Foto:
Flaggenmarsch in Jerusalem im April
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 23. Mai 2022
Gleichzeitig mit den Hamas-Warnungen brach während der Sitzung des israelischen Kabinetts eine Debatte aus bezüglich der Route der Parade. Issawi Frej, der (arabische) Minister für regionale Zusammenarbeit, forderte eine Änderung der Marschroute, um das Damaskustor zwischen dem christlichen und muslimischen Viertel der Altstadt zu meiden. «Der Marsch sollte nicht durch das Damaskustor durchgehen, es ist Unsinn», sagte Frej.
Gemäß Premierminister Naftali Bennett habe der ehemalige Regierungschef Netanyahu den Hamas-Drohungen nachgegeben. Der Marsch durch das Damaskustor, so sagte der Premierminister, sei die gewöhnliche Route für die Parade. Bereits am vergangenen Mittwoch hatte Omer Barlev, der israelische Minister für innere Sicherheit, gesagt, die Prozession des Flaggenmarsches würde trotz der gegenwärtigen Spannungen durch das Damaskustor passieren. – Es ist schwer vorzustellen, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen der Flaggenmarsch ohne Konfrontationen vorübergehen wird.
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Flaggenmarsch in Jerusalem im April
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 23. Mai 2022