Bildschirmfoto 2022 07 05 um 00.27.50KRITISCHER UNO-BERICHT: Traurige Bilanz für das erste Halbjahr 2022

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Die Zahl der Palästinenser, die in der ersten Hälfte des Jahres 2022 von israelischen Sicherheitskräften in der Westbank und in Ost-Jerusalem getötet worden sind, ist im Berichtszeitraum um 46 Prozent gestiegen, verglichen mit der gleichen Periode des Vorjahres. Das schreibt die Uno in einem am Wochenende veröffentlichten Bericht.

Vom Januar bis zum Juni wurden demnach 60 Palästinenser getötet, verglichen mit 41 in den ersten sechs Monaten 2021, erklärt das lokale Menschrechtsbüro de Uno.

Im ganzen 2021 belief sich die Zahl der Todesfälle, verursacht durch israelische Sicherheitskräfte auf 78, und 24 solcher Todesfälle im Jahr 2020. Das Uno-Büro machte in seinem Bericht keinen Unterschied zwischen Palästinensern, die im Zuge von Terroraktivitäten getötet worden sind, solchen, die während Zusammenstössen mit IDF-Kräften ihr Leben verloren hatten, und solchen, die unbeteiligte Zuschauer von Gewaltaktionen gewesen sind.

Die Uno warf den israelischen Sicherheitskräften, wie der israelischen Polizei, den IDF und der Grenzpolizei vor, übermässige Gewalt angewendet zu haben, was im Gegensatz zu den internationalen Gesetzen gestanden habe. Die Uno erwähnte in ihrem Bericht, dass palästinensische Terroristen zwischen März und Mai 18 Israeli im souveränen Gebiet von Israel getötet haben. Noch nie seit Beginn der Zweiten Intifada, die vor zwei Jahrzehnten angefangen hatte, musste in einer derart kurzen Zeitspanne eine so hohe Anzahl von Terroropfern verzeichnet werden.

Foto:
Israelische Scharfschützen zielen auf palästinensische Demonstranten - darunter Kinder - an der Grenze zum Gazastreifen bei in Südisrael
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 1. Juli 2022