Antwort auf Vorwürfe des «Apartheid-Mechanismus»
Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Rund 50 Israeli, die in den Branchen TV und Filmindustrien tätig sind, haben eine Verlautbarung unterzeichnet, welche den Samaria-Filmfonds unterstützt. Das ist, wie die Zeitung «Haaretz am Montag schrieb, als Antwort auf einen offenen Brief zu sehen, den letzte Woche hunderte von Kollegen unterschrieben haben. In diesem Brief kritisieren die Unterzeichner den Fonds als Teil des «Apartheid-Mechanismus in der Westbank.
Zu den Unterzeichnern des offenen Briefs, der den Samaria-Fonds unterstützt (Samaria ist der biblische Name für die nördliche Westbank) sind die Produzenten Moshe Edery, Drehbuchautoren wie Gadi Taub und Schauspieler wie Ohad Knoller, Moris Cohen, Nati Ravitz und Shalom Assayag. Die Signatoren schrieben in ihrem Brief: «Wir sehen den Fonds als ein neues Heim für Kreativität, heißen seine Schöpfung willkommen und glauben, er werde ein fruchtbarer Boden bilden für wichtige Stimmen im israelischen Kino, von denen einige heute nicht laut genug zu hören sind. Wir ermutigen die Freiheit des Ausdrucks und der Kreativität für israelische Bürger ohne Bezug zur Religion, Rasse, Geschlecht, politischer Zugehörigkeit oder Wohnort».
Inzwischen haben Gegner des Samaria-Filmfonds weiter Unterschriften für ihren Brief gesucht. Bis Sonntag zählte man bereits über 300 Unterschriften. Die Gegner des Samaria-Fonds fordern letztlich, dass die Film-Akademie «das israelische Kino nicht zu einem weiteren Instrument machen der Unterdrückung des palästinensischen Volkes».
Foto:
Schauspieler Ohad Knoller gehört zu den Unterzeichnern des offenen Briefs
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 5. September 2022