Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die israelische Armee gab am Montagnachmittag zu, dass es «höchst wahrscheinlich» sei, dass die amerikanisch-palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh vor vier Monaten durch einen IDF-Soldaten getötet worden ist.
Die offizielle Untersuchung befand, dass Abu Akleh von einem israelischen Soldaten, der sich unter gegnerischem Feuer befunden hatte, wahrscheinlich versehentlich erschossen worden ist. Offenbar hielt der IDF-Schütze die Journalistin irrtümlicherweise für einen bewaffneten Palästinenser-Schützen.
Die IDF halten an ihrer Meinung fest, sie könne die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Abu Akleh von palästinensischem Feuer getötet wurde, doch sie gibt zu, dass die Verantwortung wahrscheinlicher bei einem israelischen Soldaten gelegen habe. IDF-Generalstabschef Aviv Kochavi nannte Abu Aklehs Tod einen «unglücklichem Zwischenfall», der während einer operationellen Aktivität geschah, in der es das Ziel war, palästinensischen Terror zu bekämpfen.
Das Büro des israelischen Militäradvokaten sagte, es werde keine Untersuchung gegen irgendeinen der in die Sache verwickelten Soldaten eröffnet, da kein Verdacht bestehe, dass ein «krimineller Akt» begangen worden sei.
Der amerikanische Sicherheitskoordinator, die Instanz, die die Untersuchung durch israelische Experten beaufsichtigte, «fand keinen Grund, zu glauben, dass dies vorsätzlich geschah, sondern eher das Resultat tragischer Umstände während einer von den IDF angeführten Militäroperation gegen Fraktionen des Palästinensisch-Islamischen Jihads... die auf Serien terroristischer Attacken in Israel erfolgten».
Abu Aklehs Familie nannte, so schrieb «Haaretz» am Montagnachmittag, das amerikanische Statement einen «Affront gegen die Gerechtigkeit», der den Israeli ermöglichte, die Verantwortung für Shireens Ermordung zu umgehen, was «total inakzeptabel» war.
Foto:
Palästinensische Künstler malen ein Wandbild zum Gedenken an Journalistin Shireen Abu Akleh
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 5. September 2022
Die IDF halten an ihrer Meinung fest, sie könne die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Abu Akleh von palästinensischem Feuer getötet wurde, doch sie gibt zu, dass die Verantwortung wahrscheinlicher bei einem israelischen Soldaten gelegen habe. IDF-Generalstabschef Aviv Kochavi nannte Abu Aklehs Tod einen «unglücklichem Zwischenfall», der während einer operationellen Aktivität geschah, in der es das Ziel war, palästinensischen Terror zu bekämpfen.
Das Büro des israelischen Militäradvokaten sagte, es werde keine Untersuchung gegen irgendeinen der in die Sache verwickelten Soldaten eröffnet, da kein Verdacht bestehe, dass ein «krimineller Akt» begangen worden sei.
Der amerikanische Sicherheitskoordinator, die Instanz, die die Untersuchung durch israelische Experten beaufsichtigte, «fand keinen Grund, zu glauben, dass dies vorsätzlich geschah, sondern eher das Resultat tragischer Umstände während einer von den IDF angeführten Militäroperation gegen Fraktionen des Palästinensisch-Islamischen Jihads... die auf Serien terroristischer Attacken in Israel erfolgten».
Abu Aklehs Familie nannte, so schrieb «Haaretz» am Montagnachmittag, das amerikanische Statement einen «Affront gegen die Gerechtigkeit», der den Israeli ermöglichte, die Verantwortung für Shireens Ermordung zu umgehen, was «total inakzeptabel» war.
Foto:
Palästinensische Künstler malen ein Wandbild zum Gedenken an Journalistin Shireen Abu Akleh
©tachles
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 5. September 2022