Fünf der Raketen konnten vom israelischen «Iron Dome»-System abgeschossen werden
Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die Spannung zwischen Israel und den palästinensischen Terroristen läßt nicht nach, im Gegenteil. In der Nacht zum Donnerstag feuerten die Terroristen aus dem Gazastreifen sechs Raketen in die Gegend von Sderot und Aschkelon. Fünf der Raketen wurden vom «Iron Dome» anti-Raketensystem abgeschossen, die sechste Rakete landete im offenen Gelände. Israel hat seinen Alarmzustand bis auf einen Punkt unter dem Maximalzustand erhöht.
Experten befürchten, dass die Palästinenser weitere Racheakte verüben wollen als Antwort auf die elf Personen, meist aktive Terroristen, die am Mittwoch von den Israeli Defense Forces und dem Geheimdienst in der Westbank-Stadt Nablus (Schechem) getötet worden sind. Israel hat zwar noch kein besonderes Verhalten der Bevölkerung angehordnet, doch wird dies nicht nur für die Ortschaften entlang der Grenze zum Gazastreifen möglicherweise schon bald geschehen. Die USA haben inzwischen einerseits ihr Verständnis für die israelischen Aktionen gegen Terroristen zum Ausdruck gebracht, doch rufen sie beide Seiten zur Beruhigung und zum Abbau der Spannungen auf. Solche Appelle verpuffen in letzter Zeit auf beiden Seiten meist wirkungslos. Seit Beginn des Monats haben die Terroristen übe 30 Raketen aus dem Gazastreifen gegen Israel abgefeuert.
Die israelische Luftwaffe hat am Donnerstagmorgen begonnen, Ziele der Hamas-Bewegung im Gazastreifen zu attackieren. Dies ist eine erste Antwort auf die sechs Raketen, die zuvor aus Gaza abgefeuert worden waren. Hamas hat sich zwar nicht als Urheber der Raketenbeschüsse bekannt, im Gegensatz zum Islamischen Jihad. Israel sieht die Hamas als Herrscherin im Gazastreifen jedoch in der Verantwortung.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 23. Februar 2023