Bildschirmfoto 2023 02 26 um 01.33.38Tel Aviv kein guter Standort

Redaktion tachles
 

Tel Aviv (Weltexpresso) - Eine Untersuchung des Werbegiganten Business Name Generator ergab, dass Tel Aviv zu den zehn Städten zählt, die für Kreative die schlechtesten Standorte weltweit sind. Genauer: Tel Aviv ist die viertschlechteste Stadt für Menschen, die im Bereich Kunst, Musik, Architektur oder anderen humanistischen Berufen arbeiten. In der Umfrage wurde festgestellt, dass Tel Aviv gerade mal 3456 Jobs in den genannten Bereichen anbietet.


Das Durchschnittsgehalt liegt bei 1367 US-Dollar, die Lebenshaltungskosten liegen jedoch bei 1121 US-Dollar, mit anderen Worten: Kreative können in Tel Aviv nicht überleben. Das verwundert nicht, ist Tel Aviv doch eher als Hightech-Stadt bekannt. Doch natürlich hat diese Entwicklung auch Folgen, die schon jetzt in der Stadt zu sehen und zu spüren sind.

Immer mehr Luxus-Hochhäuser werden gebaut, Tel Aviv beginnt auszusehen wie ein schmutziges Singapur und die Kreativen, die den eigentlichen Vibe der Stadt ausmachen, beginnen allmählich ab- und auszuwandern.

Die Stadt verliert so nicht nur seinen Charme, sondern wird langfristig eine Stadt der Reichen und Superreichen. Wenn man bedenkt, dass Berufsanfänger, die aus der Tech-Eliteeinheit 8200 der israelischen Armee kommen, ein Anfangsgehalt von rund 10 000 US-Dollar angeboten bekommen, begreift man schnell, wohin sich die Stadt am Mittelmeer entwickelt.

Die Städte, die für Kreative die besten Chancen und Möglichkeiten anbieten, sind: Toronto, Chicago, Paris, London und Tokyo. Früher oder später könnte man in den Straßen dieser Metropolen immer häufiger Hebräisch hören. 

 
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 21. Februar 2023