Israelische Sicherheitskräfte haben am Montag rund 450 Juden aus der Siedlung Evyatar evakuiert
Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) -- Die Juden waren tags zuvor in diesen Außenposten in Samaria eingedrungen. Es galt als Racheakt für den Terroranschlag von Hawara, der zuvor das Leben von zwei Israeli gefordert hatte. Das Knessetmitglied Zvi Sukkot von der Partei «Otzma Yehudit» (Jüdische Macht), einer der Gründer von Evyatar, brachte die Nacht in dem verlassenen Außenposten zu. Er besuchte bei dieser Gelegenheit seine alte Wohnung, die er zerstört vorfand.
Er sagte: «Die richtige Antwort auf Terrorismus ist Aufbau und Besiedlung. Das wird die schlechten Terroristen davon abhalten, und so sollten wir antworten – einschließlich einer vollen Rückkehr heute noch in die Siedlung Evyatar."
Die Siedlung war im Mai 2021 gegründet worden als Antwort auf die Ermordung von Yehuda Guetta, 19, der von einem vorbeifahrenden Auto aus von einem palästinensischen Terroristen erschossen worden war. Was als eine Zeltstadt begann, wurde bald schon zu einem Ort aus mehr permanenten Bauten. Die 53 Familien, die jedoch in Evyatar eingezogen waren, entschlossen sich, nach einem Gespräch mit Regierungsvertretern, den Ort zu verlassen. Die Regierung hatte zugesagt, keine Bauten von Evyatar zu zerstören und eine Landvermessung durchzuführen. Sollte die Vermessung ergeben, dass es sich um Staatsland handelte und nicht um privaten palästinensischen Besitz, hätten bald schon Vorbereitungen getroffen werden sollen für eine dauerhafte Besiedlung des Ortes.
Foto:
©dw
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 28. Februar 2023