Bildschirmfoto 2023 06 24 um 02.47.45WESTBANK: Kühne Worte der Siedler

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Die jüdischen Siedler der Westbank lassen sich auch durch noch so blutige palästinensische Anschläge wie jene von Eli nicht unterkriegen. Im Gegenteil. Schon kurz nach den vier toten und den vier verletzten Israel von Eli machte sich eine Gruppe jüdischer Familien auf, um die vor einiger Zeit geräumte Siedlung Evyatar wiederzubeleben.

«Für jedes geräumte Evyatar werden wir tausend neue Evyatare errichten», liessen sie verlauten und fuhren fort: «Für jedes aufgehobene Homesch werden wir tausend neue auf die Bene stellen».

Diese Antwort, so verkündeten sie, schmerzt die palästinensischen Terroristen am meisten, «und diese Antwort haben wir für sie übrig.

Der Evyatar-Siedlergruppe gehören neben «gewöhnlichen» Familien auch ein Knessetabgeordneter an. Zunächst blieb die Aktion der Siedler ohne Reaktion des offiziellen Israel. Aus dem Westen und aus Amerika hingegen mehren sich die kritischen Stimmen bei allem Verständnis für die menschliche Wut der Familien der getöteten Israeli. Eine Lösung der Krise erschien vorerst nicht am Horizont. Auch die Bemerkung von Premierminister Netanyahu, alle Optionen würden offenstehen, ertönten eher wie eine leere Drohung als wie eine brauchbare Alternative. Jedenfalls brachte Itamar Ben-Gvir, der radikale Minister für innere Sicherheit ausser seine eigene Stimme keine weitere wichtige zugunsten einer grossen militärischen Aktion gegen die Palästinenser auf den israelisch-internen Verhandlungstisch. Was nicht ist, kann allerdings noch werden.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 21. Juni 2023