Der Hass auf Christen in Israel wird immer brutaler
Redaktion tachles
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die Konferenz Europäischer Rabbiner (CER) hat die jüngsten Angriffe auf Christen in Jerusalem verurteilt. «Wir bedauern die Serie von verbalen und physischen Angriffen gegen christliche Geistliche und Gläubige», sagte Präsident und Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt am Sonntag in München. «Diese Handlungen stehen in direktem Widerspruch zu den Werten der Religionsfreiheit, auf denen Israel gegründet wurde, und zu den religiösen Lehren des Judentums.»
Seit Monaten nehmen die Angriffe auf Christen und christliche Einrichtungen in Israel immer weiter zu, vor allem in Jerusalem. Das Anspucken von Christen, die Schändung christlicher Gräber oder das Bewerfen mit Steinen etwa des Klosters Dormitio sind längst Alltag geworden. Beobachter glauben, dass die jüdischen Extremisten sich in ihrem Hass austoben können, weil sie überzeugt sind, dass die Rechtsextremisten in der aktuellen israelischen Regierung sie legitimieren.
Erst unlängst war es zu einem weiteren unangenehmen Vorfall gekommen. Pater Nikodemus Schnabel von der Dormitio begleitete eine deutsche Bundesministerin an die Klagemauer. Er war selbstverständlich in seinem Mönchskostüm gekommen und trug ein Kreuz um den Hals. Eine israelische Begleiterin der Delegation bat Schnabel das Kreuz auszuziehen, ehe er zur Mauer gehen würde, um Friktionen zu vermeiden. Natürlich hatte Schnabel das Kreuz nicht abgelegt.
Foto:
Rechtsextreme Demonstranten an einer Protestkundgebung in Jerusalems Altstadt gegen eine christliche Veranstaltung im Mai
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 26. Juli 2023