Ein Ehepaar mit russischer Staatsbürgerschaft ist im Libanon unter dem Verdacht der Spionage für Israel verhaftet worden
Redaktion tachles
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die Ermittlungen im Libanon ergaben, dass einer der Verdächtigen von Israel rekrutiert worden war und den Auftrag erhalten hatte, in den Libanon einzureisen, um zu sehen, ob er bestimmte, auf einer Landkarte markierte Gebiete des Landes fotografieren könne.
Den Berichten zufolge kam das Paar letzten Monat in Beirut an, wo ein Sicherheitsbeamter dem Mann des Paares in dessen Unterkunft folgte.
Der Verdächtige besuchte mehrfach das schiitische Dahiyeh-Viertel, die Hochburg der Hisbollah, in Beirut. Der Bericht fügt hinzu, dass seine Verhaftung durch die Zusammenarbeit zwischen den offiziellen libanesischen Sicherheitskräften und der Hisbollah ermöglicht wurde. Die libanesischen Behörden haben nach der Verhaftung die russische Botschaft in Beirut kontaktiert.
In den letzten Monaten ist es zu einer Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah gekommen, nachdem die Organisation zwei Militärzelte in dem von Israel kontrollierten Gebiet an der Grenze zum Libanon aufgestellt hatte.
Im Juli strahlte die Hisbollah ein Video des israelischen Generalstabschefs nahe der libanesischen Grenze aus, und eine Woche zuvor wurde eine israelische Überwachungskamera von Hisbollah-Mitgliedern vom Grenzzaun gerissen.
Anfang Juli baute die Hisbollah einen von zwei auf israelischem Gebiet errichteten Militärposten ab. Die Zelte waren auf der israelischen Seite der blauen Linie, die die beiden Länder trennt, errichtet worden, blieben aber auf der libanesischen Seite des Grenzzauns.
Außerdem hat sich ein langjähriger Streit zwischen Israel und dem Libanon um das kleine Dorf Ghajar an der Grenze verschärft. Israel hat eine Mauer um die Hälfte des Dorfes auf libanesischem Gebiet gebaut, was zu einer Verurteilung durch die Hisbollah führte, die Israel beschuldigte, den Ort annektieren zu wollen.
Anfang August hatte Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah Äußerungen des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant aufgegriffen, wonach Israel bei einem Angriff auf die Hisbollah «ebenfalls in die Steinzeit zurückfallen» würde.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 28. August 2023