Bildschirmfoto 2023 11 11 um 22.52.31AMALIA DAYAN  wehrt sich in den USA

Redaktion

New York (Weltexpresso) - Amalia Dayan ist die Tochter des verstorbenen Filmemachers Assi Dayan und die Enkelin des früheren israelischen Verteidigungsministers Moshe Dayan. Seit Jahrzehnten lebt sie in New York, handelt mit Kunst und hat eine eigene, sehr bekannte Galerie. Als ihre Tochter nach dem Massaker vom 7. Oktober von der Schule kam und Amalia sah, dass die Schule einen Brief an alle Eltern mitgab, in dem Stellung bezogen wurde – allerdings mit nichtssagenden Worten und ohne die Verantwortlichen klar zu benennen, wurde sie aktiv.

Sie begann sich zu wehren. Als dann auch noch die renommierte Kunstzeitschrift Artforum einen Offenen Brief veröffentlichte, in dem Hunderte wichtige Künstler sich für die palästinensische Sache aussprachen, ohne das Massaker an israelischen Zivilisten zu verurteilen, reichte es Dayan. Sie organisierte mit anderen zusammen einen weiteren Offenen Brief. «Wir waren über den Brief im Artforum entsetzt. Ich hatte das Gefühl, dass viele Künstler, die da unterschrieben hatten, gar nicht wussten, was sie da unterzeichneten.

Es war eine Mischung aus Angst, sich mit Israel zu solidarisieren, und kompletter Ignoranz gegenüber der Situation.» Der Offene Brief, den sie mit veröffentlichte, erschien in der Kulturzeitschrift The Canvas. Er wurde von vielen wichtigen Künstlern unterschrieben, unter anderem von Marina Abramovic, Jean-Marc Bustamante, Francesco Clemente, Urs Fischer oder vom Kunstsammler Bernard Picasso. Manche, die den anderen Brief unterzeichnet hatten, zogen ihren Namen zurück und unterschrieben nun Dayans Brief. In der Kunstwelt löste das eine Kettenreaktion aus. Das Artforum musste sich schliesslich für den Offenen Brief entschuldigen.

Foto:
©tachles
 
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom10. November 2023