Bildschirmfoto 2024 02 03 um 22.26.22Zu den US-Wahlen

Redaktion Tachles

NYork (Welltexpresso) - Die Demokraten wissen nicht, wie sie Donald Trump beikommen sollen. Der liegt in Umfragen vor Joe Biden und hat bei den Wahlen im November gute Chancen auf eine Rückkehr ins Weisse Haus. Hoffnung bietet den Linksliberalen momentan nur die Justiz: Sollte er in einer der Klagen wegen Steuerbetrugs oder dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 verurteilt werden, wollen ihn die meisten Unabhängigen und etliche Republikaner nicht mehr unterstützen.

Genau hier leistet Roberta Kaplan Vorarbeit. Die Anwältin hat E. Jean Carroll in deren Missbrauchs- und Verleumdungsklagen gegen Trump unterstützt.

Jüngst hat die 57-Jährige eine Strafzahlung von 83,5 Millionen Dollar gegen Trump erwirkt. Kaplan verdankt das einem strategischen Kopf, aber auch erstaunlicher Verbissenheit. Kaplan brachte Trump 2022 bei einer fünfstündigen Befragung zum Carroll-Fall dazu, sich um Kopf und Kragen zu schwafeln. Offenkundig von Kaplan provoziert, fuhr er sie an, Carroll sei nicht sein Typ – und sie, Kaplan, ganz bestimmt nicht. Dann log Trump, er sei Carroll nie begegnet. Doch dafür hatte Kaplan vor Gericht reichlich Beweise. Doch eigentlich hätte Trump wissen müssen, mit wem er es da zu tun hatte. Denn Carroll hat mit ihrer Kollegin Karen Dunn erfolgreich gegen die Neonazis geklagt, die 2017 den gewalttätigen Aufmarsch in Charlottesville, Virginia, organisiert hatten.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 2. Februar 2024